Sie sind die moralischen Sieger des Tauziehens in Weißrussland: Die Menschen in Minsk, die trotz brutaler Gewalt, Massenverhaftungen und Folter durch Lukaschenkos Spezialpolizei in den Straßen ausharren, um faire Wahlen einzufordern.

Praktisch und politisch ist in den vergangenen Tagen allerdings eine Entscheidung gefallen – und zwar in Moskau: Im Staatsfernsehen tat Russlands Präsident Putin kund, „wenn nötig“ könnten russische Spezialkräfte nach Minsk beordert werden. Diese würden nach Weißrussland geschickt, wenn dort „extremistische Elemente“ mit „Räubereien“ beginnen.

Was das bedeutet, ist klar: Putin stellt sich an die Seite Lukaschenkos und hält den angeschlagenen Autokraten weiter an der Macht.