Ein tagelanges politisches Tauziehen hatte am Mittwoch dazu geführt, dass endlich die Lkw mit dem Nachschub an Schutzkleidung, die an der Grenze von Deutschland zu Österreich festgehalten wurden, das Go für die Weiterfahrt erhielten. Wie kann Österreichs Gesundheitssystem sich unabhängiger auch vom befreundeten  Ausland machen, das in diesem Fall so gar nicht freundlich agierte?

Eine Ankündigung von Gesundheitsminister Rudi Anschober (Grüne) in der ZiB 2 Mittwochabend ließ aufhorchen: Es hätten sich bereits Unternehmen gemeldet, die angeboten hätten, Brillen, Masken, eventuell auch komplexere Produkte wie Schutzanzüge oder Atemschutzmasken herzustellen, ihre Produktionslinien, die an anderer Stelle einbrechen, quasi umzustellen.

Welche Firmen das sind, ist zunächst noch nicht bekannt, dem Vernehmen nach ist die Firma Semperit darunter.

Georg Knill, Chef der steirischen Industriellenvereinigung, bestätigt: Man habe österreichweit über das Netzwerk der IV einen Aufruf gestartet um herauszufinden, welche Firmen Interesse und Kapazitäten hätten. "Wir können noch nicht sagen, was konkret durchführbar ist. Insbesondere bei Spezialkleidung und Spezialgeräten müssen die Firmen ja auch schon einmal etwas zu tun gehabt damit."

Aber natürlich gebe es Spezial-Textilunternehmen, Medizintechnik-Firmen und andere Produzenten, die da etwas beitragen könnten. "Das setzt natürlich voraus, dass die Produktion generell aufrechterhalten werden kann, dass die Mitarbeiter nicht ausfallen, dass keine anderen systemrelevanten Produkte in der Produktion gefährdet werden."