Nach einem Honig-Test haben die Konsumentenschützer der Arbeiterkammer Oberösterreich Entwarnung gegeben: Sie fanden keinen gepanschten. Aber sie forderten in einer Presseaussendung am Mittwoch eine verpflichtende Kennzeichnung der Herkunft.

Die Österreicher liegen mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 1,2 Kilogramm Honig pro Jahr an der europäischen Spitze. 52 Prozent des Bedarfes werden im Inland produziert, der Rest wird importiert. Dabei wächst die Sorge, dass mit Zuckersirup gestreckter Honig aus China seinen Weg auch in die heimischen Regale findet. Deshalb kauften die Konsumentenschützer insgesamt 13 Honigmischungen - zehn konventionelle und drei biologische - in Supermärkten. Die Preise bewegten sich zwischen 57 Cent und 1,48 Euro pro 100 Gramm.

Alle fälschungsfrei

In einem Labor wurden die Proben auf honigfremde Substanzen geprüft. Das Ergebnis: Alle getesten waren fälschungsfrei. In einem Produkt wurde das umstrittene Pestizid Glyphosat nachgewiesen. Die Konzentration betrug 29 Mikrogramm pro Kilogramm. Der ermittelte Wert liegt damit deutlich unter den gesetzlich erlaubten 50 Mikrogramm.

Ein einziger Hersteller gab auf seinem Produkt an, dass die Honige seiner Mischung aus den Ländern Chile, El Salvador, Moldawien, Rumänien, Thailand und Ungarn bezogen werden. Alle anderen beschränkten sich auf die Mindestanforderung der EU-Honigverordnung: Aus EU- und Nicht-EU-Landwirtschaft. Woher der Honig tatsächlich stammt beziehungsweise wie viel Prozent davon aus europäischer oder etwa chinesischer Landwirtschaft kommen, ist für die Konsumenten völlig unklar. Der AK-Konsumentenschutz fordert eine rasche Nachbesserung der EU-Honigverordnung und unterstützt damit das Europäische Parlament, das bereits im März diesen Jahres in Form einer Resolution ähnliche Maßnahmen von der Europäischen Kommission verlangte.