Weil seine Ehefrau eine Affäre hatte, soll ihr Ehemann gemeinsam mit seinem Bruder und seinem Vater den Nebenbuhler krankenhausreif geschlagen haben. Bruder und Vater fassten am Montag in Wels vier bzw. dreieinhalb Jahre Haft aus, der gehörnten Ehemann ist nach wie vor flüchtig. Seine Mutter hatte bereits zuvor achteinhalb Monate teilbedingt bekommen, weil sie die Frau eingesperrt haben soll.

Anfang Juni hatte ein 32-Jähriger aus Bad Schallerbach (Bezirk Grieskirchen) herausgefunden, dass ihn seine 31-jährige Frau offenbar betrügt. Daraufhin soll er mit dem Handy seiner Ehepartnerin eine Nachricht an seinen Nebenbuhler geschickt und sich in ihrem Namen mit ihm verabredet haben, so die Anklage. Seine Frau habe er, bewacht von seiner Mutter, zu Hause eingesperrt, während er sich mit seinem Bruder und seinem Vater auf den Weg zum vereinbarten Treffpunkt gemacht habe. Dort angekommen sollen die drei dem 52-jährigen Liebhaber aufgelauert und ihn verprügelt haben.

Baseballschläger und Stahlrute

Gemäß Anklage seien sie mit einem Baseballschläger und einer Stahlrute auf ihr 52-jähriges Opfer losgegangen. Der Liebhaber erlitt bei der Attacke schwere Verletzungen, u.a. Rissquetschwunden und mehrere Knochenbrüche im Gesicht. Die eingesperrte Ehefrau hatte mittlerweile über WhatsApp Alarm geschlagen. Die Exekutive befreite sie aus der Wohnung der türkischstämmigen Familie.

Der Ehemann ist seit dem Vorfall flüchtig. Seine Mutter war bereits im August im Landesgericht Wels wegen Freiheitsentziehung nicht rechtskräftig zu acht Monaten, davon zwei unbedingt, verurteilt worden. Vater und Bruder wurden am Montag wegen schwerer Körperverletzung schuldig gesprochen. Der Vater fasste dreieinhalb, der Bruder vier Jahre aus. Diese Urteile sind ebenfalls nicht rechtskräftig. Die Beschuldigten kündigten Strafberufung und Nichtigkeitsbeschwerde an, die Staatsanwaltschaft Strafberufung.