Edle Kekse als Damenspende, aufliegende Schokotaler, Orangeneis im Eissalon und einen Faschingskrapfen zum Abschied: Die Besucher des 59. Opernballs sollten während des Festes am 12. Februar besser nicht auf ihre Linie achten. "Wir sind heuer sehr süß", betonte Organisatorin Desiree Treichl-Stürgkh am Dienstag. Ansonsten stehen bei dem "Familienfest" wieder die Künstler der Oper im Zentrum.

Herzstück des Ballabends ist selbstredend erneut die Eröffnung, die alleine im ORF alljährlich von rund 1,5 Millionen Menschen verfolgt wird. "Das ist mehr als bei vielen Fußballmatches", sagte Staatsoperndirektor Dominique Meyer bei der Pressekonferenz. Die Oper will dabei "eine Galerie an hochbegabten Künstlern auf einem hohen Niveau" präsentieren. Vorstellen wird sich auch das "manchmal versteckte" Bühnenorchester der Oper, das erstmals mit der Fanfare von Karl Rosner das Fest eröffnen wird.

Große Stars

Als internationaler Gaststar wurde der dem Haus sehr verbundene Carlos Alvarez gewonnen, der Fin Ch'han Dal Vino aus Don Giovanni von Wolfgang Amadeus Mozart singen wird. Aus dem Ensemble der Staatsoper werden Aida Garifullina (Je Veux Vivre aus Romeo et Juliette von Charles Gounod) sowie Olga Bezsmertna (Dove Sono aus Le Nozze Di Figaro von Wolfgang Amadeus Mozart) ihr Debüt am Ball geben. "Es wird sehr schön und frisch sein", versprach Meyer.

Die Eröffnungschoreografie des Jungdamen und Jungherren-Komitee wird heuer von der Salzburger Tanzschule Brigitte Luger gestaltet. Für die Gesamteröffnung und die beim Publikum sehr beliebten Quadrillen ist einmal mehr der routinierten Tanzlehrer Roman E. Svabek verantwortlich.

Die Organisatorin hat heuer wieder ein paar kleine Änderungen vorgenommen. Im Vestibül wird etwa eine "super schöne" winterliche Orangerie aufgebaut, samt Orangenbäumen, Eukalyptus, Moos und Farnen. In dem Raum herrsche eine "elegante Wärme und fast altmodische Atmosphäre". "Es duftet fantastisch", versprach Treichl-Stürgkh. Als Blumenschmuck für den Ballsaal wurden Lilien ausgewählt.

Für kleine Malheurs steht für die weiblichen Gäste heuer ein eigener "Opernball Emergency-Couture-Salon" bereit, in dem kleidertechnische Notfälle wie gerissene Reißverschlüsse wieder in Ordnung gebracht werden können. "Ein paar kommen schon mit einem an, vielleicht haben die kein Nähzeug zuhause?", frage sich die Organisatorin. Etwaige prominente Gäste wollte die Organisatorin bei der Pressekonferenz noch keine verraten, es gebe aber "eine lange Liste".

Enttäuschung für Lugner

Der von Richard Lugner geplante männliche Gast für den Wiener Opernball am 12. Februar hat endgültig abgesagt. "Er schafft es aus Termingründen nicht", sagte der Baumeister am Dienstag der APA. Nun will er noch kurzfristig einen Ersatz finden.

Der geplante Gast hatte eigentlich bereits im November sein Kommen zugesagt. Auch über das Honorar war man sich Lugner zufolge einig. Doch dann gab es plötzlich "100 Probleme", meinte der Baumeister. Lugner will nun noch versuchen, einen Ersatzgast an Land zu ziehen. "Wenn nicht, macht es auch nichts. Es ist eh immer so, dass der männliche Gast untergeht", sagte "Mörtel". Zudem sei ihm mit seinem weiblichen Stargast, dem italienischen Model Elisabetta Canalis, die Medienaufmerksamkeit auch ohne weitere männliche Begleitung sicher.

Der ORF wird am 12. Februar erneut mit einer mehrstündigen Live-Übertragung das Treiben in die Wohnzimmer der Österreich bringen. Ab 20.15 Uhr steht der Abend in ORF 2 ganz im Zeichen des Balles. Die Moderation übernehmen wieder Alfons Haider, Mirjam Weichselbraun und Barbara Rett.