Anita Gerhardter, langjährige Geschäftsführerin der Rückenmarksforschungs-Stiftung „Wings for Life“, wird ihre operative Führungsfunktion zum Jahresende abgeben. Dies berichten mehrere österreichische Medien übereinstimmend. Gerhardter (60) will sich nach eigenen Angaben nach ihrem 60. Geburtstag beruflich „kürzer treten“ und künftig eine andere Rolle innerhalb der Organisation übernehmen.
Die Mitteilung über den Rückzug erfolgte laut „SN“ intern bei Red Bull und der Stiftung, öffentlich wolle man sich aus personellen Angelegenheiten nicht äußern.
Nachfolge aus eigenen Reihen
Interne Medien berichten, dass Gerhardters Aufgaben künftig von einer langjährigen Mitarbeiterin übernommen werden sollen. Die bisherige Marketing-Leiterin Sonja Kraus soll die operative Geschäftsführung übernehmen und rückt gleichzeitig in den Vorstand auf. Dem Vorstand werden neben Kraus auch weiterhin Mark Mateschitz, Sohn von Gerhardter und Co-Chef von Red Bull, sowie Wings for Life-Mitgründer Heinz Kinigadner angehören.
Gerhardter selbst soll nach dem Übergang nicht vollständig aus der Stiftung ausscheiden, sondern in den Aufsichtsrat bzw. Vorstand wechseln. Diese Position würde ihr ermöglichen, weiterhin strategisch involviert zu bleiben, ohne im Tagesgeschäft zu stehen.
Wings for Life
„Wings for Life“ ist eine gemeinnützige Stiftung mit Sitz in Salzburg, die sich der Erforschung von Therapien zur Heilung von Querschnittslähmung widmet. Sie wurde 2004 von Red Bull-Mitgründer Dietrich Mateschitz und dem Motocross-Weltmeister Heinz Kinigadner gegründet, nachdem ein enger Freund von Mateschitz durch einen Unfall querschnittsgelähmt worden war. Wikipedia
Die Stiftung finanziert sich überwiegend durch Spenden, darunter Großteile aus internationalen Charity-Events wie dem Wings for Life World Run. Laufveranstaltungen dieser Art haben in den letzten Jahren immer neue Rekordzahlen erreicht: Beim weltweiten Lauf im Mai 2025 nahmen über 310.000 Menschen in mehr als 170 Ländern teil und es wurden mehr als 8,6 Millionen Euro für die Forschung gesammelt.
Ein wesentliches Merkmal der Organisation ist, dass administrative und laufende Kosten von der Red Bull GmbH getragen werden. Dadurch können nahezu hundert Prozent der Spendengelder direkt in Forschungsprojekte fließen.
Treibende Kraft
Gerhardter prägte „Wings for Life“ über viele Jahre als Geschäftsführerin und wurde vielfach als „treibende Kraft“ hinter der internationalen Wahrnehmung der Stiftung beschrieben. Sie war maßgeblich an der Professionalisierung der Organisation und am Aufbau von Partnerschaften beteiligt und trug dazu bei, das Engagement für Rückenmarksforschung weltweit sichtbar zu machen.
Privat ist Gerhardter auch durch ihre Verbindung zur Familie Mateschitz bekannt: Sie war mit Dietrich Mateschitz liiert und ist Mutter des Red-Bull-Erben Mark Mateschitz, der inzwischen an der Spitze des Konzerns steht.