Traurige Bilanz der Silvesternacht: Böllerunfälle haben in ganz Österreich mehrere teils schwer Verletzte gefordert. Feuerwehren und Rettungsdienste waren im Dauereinsatz., bis nach Mitternacht gab es Unfälle mit Feuerwerk. In unserem Nachbarland Deutschland starben fünf Menschen.

Sieben steirische Polizisten durch Böllerwurf verletzt

In der Steiermark musste die Polizei in der Silvesternacht zu insgesamt 765 Einsätzen ausrücken. Das waren um knapp 100 Einsätze mehr als noch vor einem Jahr. Mehrere Exekutivbeamte wurden im Dienst verletzt, sieben von ihnen durch einen Böllerwurf in Leoben. Ein Tatverdächtiger wurde festgenommen, die Ermittlungen laufen, teilte die Polizei am Neujahrstag in einer Aussendung mit. Mehr dazu.

13-Jähriger in Kärnten auf Intensivstation

Ebenfalls nicht ohne Zwischenfälle verlief die Silvesternacht in Kärnten: Ein 35 Jahre alter Mann aus Steinfeld und ein 20 Jahre alter Mann aus Wernberg erlitten durch Feuerwerksbatterien Verletzungen im Gesicht mehr dazu hier.

Schon am Silvestertag erlitt ein 13 Jahre alter Bursche aus dem Bezirk Villach-Land beim Hantieren mit Feuerwerkskörpern schwere Verletzungen an der linken Hand. Er zündete Pulver in einer Kunststoffdose. Dabei kam es zu einer Explosion – mehr dazu hier.

Verletzter im Salzburger Land

Ein Niederländer ist in Rauris (Bezirk Zell am See) durch eine falsch gezündete Böllerbatterie verletzt worden: Er dürfte nicht wie vorgesehen die Zündschnur, sondern die Batterie direkt angesteckt haben. Die Batterie explodierte daraufhin laut Polizei unmittelbar vor dem 27-Jährigen, der ins Tauernklinikum Zell am See eingeliefert wurde.

Verirrte Feuerwerkskörper dürften in der Silvesternacht den Balkon eines Mehrparteienhauses in Henndorf am Wallersee (Bezirk Salzburg-Umgebung) in Brand gesetzt haben. Laut Polizei geht eine 17-Jährige, die davor im Garten Pyrotechnik gezündet hatte, davon aus, das Feuer ausgelöst zu haben. Die junge Frau verständigte sofort die anderen Bewohner und half ihnen ins Freie. Wie die Feuerwehr berichtete, wurden 22 Personen evakuiert. Verletzt wurde niemand. Aber am Balkon und an der Fassade entstand großer Sachschaden, so die Polizei.

Verletzte in Oberösterreich

Ein 14-Jähriger zündete in Bad Goisern (Bezirk Gmunden) einen Feuerwerkskörper in seiner Hand, wo dieser auch explodierte. In Ansfelden (Bezirk Linz-Land) erging es einem 31-Jährigen ähnlich, allerdings mit einem stärkeren F3-Knaller. In Wilhering (Bezirk Eferding) erlitten mehrere Personen, darunter auch Kinder, einen Gehörsturz durch eine verirrte Rakete.

Zwei Schwerverletzte durch Böller in Wien

Durch Explosion von Böllern und Raketen sind in der Silvesternacht auch in Wien mehrere Personen, darunter ein sechsjähriges Mädchen und ein neunjähriger Bub, verletzt worden. Der Neunjährige dürfte in Hernals von einer Rakete im Gesicht getroffen worden sein, auch die Sechsjährige wurde in Rudolfsheim-Fünfhaus durch einen Böller im Gesicht verletzt.

Zwei weitere Patienten - 14 und 20 Jahre alt - erlitten schwere Verletzungen. Bei dem Teenager war in Donaustadt eine Rakete in Handnähe explodiert, er erlitt u.a. eine Teilamputation eines Fingers sowie Verbrennungen an den Händen und im Gesicht. Einen zweiten Schwerverletzten versorgte die Berufsrettung Wien am Neujahrstag gegen 5.00 Uhr in der Innenstadt. Der 20-Jährige gab an, dass ein Böller in seiner Hand explodiert war. Er erlitt u.a. schwere Quetschungen und Verbrennungen - und wurde wie der 14-Jährige in einen Schockraum gebracht.

Vorarlberg: Splitter im Auge, Löcher im Trommelfell

Fatale Folgen hat in der Silvesternacht im Vorarlberger Bregenz das Experimentieren von drei Kindern bzw. Jugendlichen im Alter von elf bis 14 Jahren mit selbst gebastelten Böllern gehabt. Ein Böller explodierte plötzlich in der Hand des 14-Jährigen, wodurch ihm mehrere Finger teilamputiert werden mussten. Die Hand wurde im Krankenhaus Feldkirch operiert. Durch die Explosion gerieten einem weitere Buben zwei Splitter in die Augen, er zog sich zudem Löcher im Trommelfell zu.

Das dritte Kind erlitt einen Tinnitus in den Ohren, teilte die Polizei mit. Die Splitter wurde von den Ärzten im Krankenhaus Feldkirch entfernt. Die Ermittlungen über die Herkunft des Böllers bzw. ob es sich um einen jener selbst gebastelten Feuerwerkskörper handelte, waren im Gange.

Zehnjähriger durch Böller in Tirol verletzt

Auch Tirol gab es heuer wieder einige Unfälle und Verletzungen, vor allem durch Feuerwerkskörper. Fatale Folgen hatte etwa das Zünden eines Böllers auf einer Regentonne im Oberländer Imst durch einen 16-Jährigen, wie Polizeisprecher Stefan Eder der APA berichtete. Sein zehnjähriger Bruder wurde dabei von Splittern im Gesicht getroffen und verletzt in die Innsbrucker Klinik eingeliefert.