Arnold Schwarzenegger - das ist mehr als der "öffentliche Arnold", der Hollywoodstar und Gouverneur. Über die Jahrzehnte baute sich der Steirer - mal mehr, mal weniger abseits des Scheinwerferlichts - ein buntes Businessimperium auf. Es verschaffte ihm die Unabhängigkeit von Beliebtheitswerten, Rollenwahl und Kassenerfolgen. Auch als sozialer Wohltäter hinterließ er Spuren.

Die "Steirische Eiche" - sie war von Beginn an auf das Unternehmertum fokussiert. "Europäische Maurer - Experten für Marmor und Stein" - mit diesem Slogan stiegen Schwarzenegger und sein sardischer Bodybuilding-Kumpel Franco Columbu Anfang der 1970er-Jahre ins Baugewerbe von Los Angeles ein. Arbeit gab es nicht zuletzt angesichts der Folgeschäden diverser Erdbeben genug, europäische "Maßarbeit" war gefragt. Die ein oder andere Mauer zeugt noch heute im Stadtteil Venice von den "Maurern Schwarzenegger und Columbu".

Auch im Versandhandel von Fitnessprodukten war Schwarzenegger im Windschatten von Mentor Joe Weider von frühen Kalifornien-Jahren an engagiert. Auch publizistisch wurde er im damals boomenden Fitnesssegment bald tätig. Die Segnungen des Fitnessbooms - er wusste sie über das eigene Gewichtestemmen hinaus stets gewinnbringend zu nützen. Bis heute. Erst im Jahr 2013 zog er einen Deal als Chefredakteur bzw. Herausgeber der Fitness/Bodybuilding-Magazine "Muscle & Fitness" und "Flex" an Land.

1989 gründete Schwarzenegger zusammen mit Partner Jim Lorimer die "Arnold Classic", eine Bodybuilding-Veranstaltung, die seitdem jährlich in Columbus/Ohio ausgetragen wird. Mittlerweile wurde daraus eine Art große Fitnessmesse, verteilt auf den gesamten Globus, das "Arnold Sports Festival". "Arnold Classic" gibt es mittlerweile jährlich auch in Europa, Australien, Südamerika, Korea und Afrika. Der vielfach propagierte "Fitness-Kreuzzug" - er dauert an und ist noch dazu lukrativ.

Dazu gesellen sich Berichten zufolge Immobilien, die Mitinhaberschaft an einem Investmentfonds und Beteiligungen an renommierten Unternehmen. "Arnies"-Welt und Epizentrum ist ein rotes Backsteingebäude in der Main Street Santa Monicas. Dort befindet sich sein Bürokomplex, in dem er schon zu Gouverneurszeiten seine Gäste empfing, wenn er in Los Angeles weilte. Massiver Billardtisch, Alligator-Fußvorleger, Terminator-Büste, Filmplakate - die Ausstattung ist Schwarzenegger-like. Zu ebener Erde befand sich früher auch das Restaurant in seinem Besitz, das "Schatzi on Main" - lange Jahre geführt vom Grazer Eissalon-Betreiber Charly Temmel.

Kulinarik in größerer Dimension verwirklichte Schwarzenegger mit der Lokalkette "Planet-Hollywood", an der er sich in den 1990er-Jahren neben Sylvester Stallone und Bruce Willis beteiligte. Die Kette expandierte schnell, scheiterte aber letztendlich, die Popularität sank kontinuierlich Anfang der 2000er-Jahre. Er sei finanziell viel besser davongekommen als viele Anteilseigner, die Geld verloren, berichtete der Hollywoodstar Jahre später in seinen Memoiren.

Neben dem Geschäftsmann Schwarzenegger gab und gibt es aber auch den sozial engagierten Menschen. Untrennbar verbunden ist sein Name mit "Special Olympics",der weltweit größten Sportbewegung für Menschen mit geistiger Behinderung und Mehrfachbehinderung. Gegründet wurde "Special Olympics" 1968 von seiner Schwiegermutter, Eunice Kennedy Shriver. Kaum ein "Special Olympics"-Event ging ohne ihn über die Bühne - in seinen Funktionen als internationaler Botschafter und auch als Ehrenpräsident von "Special Olympics Österreich" ist er stets präsent.

Ein weiteres bleibendes soziales Werk des "Terminators" sind die "Inner City Games", die er mitbegründete und denen er vorsteht. Die Organisation kümmert sich um die Resozialisierung von straffällig gewordenen sowie um sozial benachteiligte Jugendliche in den amerikanischen Innenstädten durch sportliches Training und Wettkämpfe, sowie um deren schulische Betreuung.

(APA)