Taylor Swifts neues Album „The Life of a Showgirl“ polarisierte unmittelbar nach Erscheinen: Die einen jubeln und schwärmen, die anderen machen ihrer Enttäuschung, teilweise ihrem Entsetzen in den sozialen Medien Luft. Die Kritik ist umfassend, musikalisch, textlich und visuell. Die Vorwürfe reichen von zu plakativen sexuellen Anspielungen, vor allem im Lied „Wood“ bis hin zu Vorwürfen des Abkupferns, im speziellen von Sabrina Carpenter.

 „Knock on wood“ offene sexuelle Anspielungen?

Der Song „Wood“ (in der Berichterstattung auch als „Knocking on Wood“ bezeichnet) zog zuletzt besonders viel Aufmerksamkeit auf sich. In einem TV-Interview in der „Tonight Show“ erklärte Swift Moderator Jimmy Fallon, der Track habe als unschuldiger Song über Aberglauben begonnen — Begriffe wie „auf Holz klopfen“, Sternschnuppen und kleine Rituale hätten die Idee getragen — und sich im Studio zu einer sinnlichen, doppeldeutigen Nummer entwickelt: ein Liebeslied für ihren Verlobten Travis Kelce.

Bäume und offene Schenkel

Tatsächlich überrascht „Wood“ mit doppeldeutigen Textzeilen, die zwischen spielerischer Symbolik und erotischer Anspielung wechseln. Nach einer Reihe von Bezügen auf Aberglauben wie das Klopfen auf Holz oder das Wünschen bei einer Sternschnuppe folgt ein deutlich körperlicherer Abschnitt. Kritiker bemängeln, dass Swift zum ersten Mal so explizit sexuelle Metaphern (etwa die Zeile, die von sich für einen Redwood-Baum „öffnenden Schenkeln“ spricht) in ihre Pop-Sprache integriert und damit für viele Hörer eine bisher ungewohnte Offenheit erreicht.

Wer sich selbst ein Bild machen möchte, hier die betreffende Stelle in dem Lied: „Redwood-Baum, es ist nicht schwer zu sehen / Seine Liebe war der Schlüssel, der meine Schenkel öffnete.“ Später nennt sie sogar explizit den Titel vom Podcast ihres Verlobten Trevor Kelce: „Neue Höhen der Männlichkeit / Ich muss nicht auf Holz klopfen.“

Auch der Song «Opalite“ sorgt für Diskussionen, da er laut Fans auf Travis Kelces Ex-Freundin Kayla Nicole anspielt. Eine Textzeile über eine Frau, die ständig am Handy ist, erinnert an ein altes Video, in dem Kelce sich darüber beschwert, dass Nicole beim gemeinsamen Weinglas dauernd aufs Handy schaut. Nicole konterte damals, sie bräuchte keine Bestätigung im Internet, wenn Kelce ihr mehr Aufmerksamkeit schenken würde.

Der „Sabrina Carpenter“-Vorwurf

Auf Social Media und in Fan-Foren tauchen auch immer wieder Stimmen auf, die Taylor Swift (35) vorwerfen, sich an jüngeren Kolleginnen zu orientieren — vor allem an Sabrina Carpenter (26). Manche Hörer sprechen von „Vibe-Kopien“ oder dass Swift versuche, Carpenters freche, sexuell-selbstbewusste Pop-Stilelemente nachzuahmen und belegen das auch durch die Tatsache, dass Carpenter auf dem Album an einem Track mitwirkt. Andere sehen darin schlicht eine Zusammenarbeit unter Kolleginnen.

Album-Covers und visuelle Kritik

Für heftige Kritik sorgt jedoch Swifts aggressive Vermarktungsstrategie: Bereits vor dem Release gab es 24 Vinyl-Versionen mit leicht unterschiedlichen Inhalten, später folgten vier limitierte Deluxe-CDs mit exklusiven Songs und Extras, die nur 24 Stunden erhältlich waren. Viele Fans werfen ihr Gier, Ausnutzung der Fanloyalität und „Anti-Kunst“ vor.

Zudem wurde Swift kritisiert, weil sie für die Albumwerbung KI-generierte Videos nutzte – obwohl sie sich zuvor öffentlich gegen KI-Bilder ausgesprochen hatte. Trotz der Kontroversen bleibt das Album ein kommerzieller Riesenerfolg, auch wenn ihr Vorgehen ethisch und künstlerisch umstritten ist.

Kritik an politischen Nuancen

Auch Taylor Swifts politische Haltung sorgt für Gesprächsstoff. Zwar äußerte sie sich in der Vergangenheit klar gegen die Republikaner, doch jüngste Fotos mit Trump-Fans lassen Zweifel aufkommen.

Seit ihrer Verlobung mit NFL-Star Travis Kelce werfen ihr Fans vor, ihr Engagement für die Demokraten nur zu inszenieren, um keine Sympathien oder Einnahmen zu riskieren. Zudem verbringt sie viel Zeit mit Kelces Teamkollegen Patrick Mahomes und dessen Frau Brittany, die sich öffentlich bei Donald Trump, für dessen Politik bedankt hat.

Für zusätzliche Diskussionen sorgte zuletzt ein Foto, das Swift gemeinsam mit den Podcastern von „Bussin‘ With The Boys“ zeigt – diese hatten während des Wahlkampfes Trump als Gast bei sich eingeladen.