Der deutsche Liedermacher Konstantin Wecker (78) kann nicht mehr Klavier spielen. Grund ist eine Schädigung von Nerven in seinen Händen. „Gerade die linke Hand hatte immer wieder Ausfälle. Ich nahm es anfangs nicht ernst, dachte mir, vielleicht hast du einfach einen schlechten Tag, das vergeht schon wieder. Aber es verging nicht. Ein schleichender Prozess, bei dem es von Woche zu Woche immer schlimmer wurde“, sagte er der „Süddeutschen Zeitung“ (Wochenendausgabe).
Er könne nur noch „ganz einfache Melodien“ spielen, sagte der Musiker der Zeitung. „Wie ein kleines Kind. Wie ein Anfänger. Mehr ist nicht mehr drin. Und vermutlich wird das auch nicht mehr. Es gibt keine Aussicht auf Heilung.“ Darum werde er sein Anti-Nazi-Lied „Willy“ wahrscheinlich nie wieder auf der Bühne singen. „Da könnte ich niemand sonst ans Klavier lassen. Den muss ich einfach selbst spielen. Aber ich kann es nicht mehr. Der Willy ist nun Geschichte.“
Erst im Mai dieses Jahres war Wecker noch auf den Grazer Kasematten bei einem offiziellen Gedenkkonzert anlässlich 80 Jahre Kriegsende aufgetreten.
Konstantin Wecker wurde 1947 in München geboren. Neben seiner Musikkarriere trat er stets für seine politischen Überzeugungen ein. Vor allem der Friedensbewegung fühlt er sich seit Jahrzehnten nahe, tritt bei Kundgebungen auf. Auch in seinen Liedern spiegelt sich dies wider.