Harrys und Meghans Bruch mit den Royals hatte in vielerlei Hinsicht Auswirkungen, positive wie negative. In zweite Kategorie fällt sicher die Tatsache, dass dem Herzog von Sussex seit damals nicht mehr das „gleiche Maß“ an öffentlich finanziertem Polizeischutz zusteht, wenn er sich im Vereinigten Königreich aufhält. Das hatte die britische Regierung 2020 entschieden.

Prinz Harry hatte damals Klage gegen diese Maßnahme eingereicht. Im Februar entschied der Londoner High Court, dass die britische Regierung rechtmäßig gehandelt habe. Der jüngste Sohn von König Charles III. legte dagegen Berufung ein, „um Gerechtigkeit zu erlangen“, wie einer seiner Sprecher damals ausrichten ließ. Schließlich verlange der Herzog von Sussex „keine Vorzugsbehandlung“, sondern nur eine „gerechte und rechtsgemäße“ Anwendung der Personenschutzregeln, legte sein Sprecher dar.

Das Gericht sah das offenbar anders und lehnte auch den Berufungsantrag ab, wie ein Gerichtssprecher am Montag erklärte.

Polizeischutz wieder von Fall zu Fall entschieden

Harry und seine Frau, die frühere US-Schauspielerin Meghan Markle, hatten sich 2020 von ihren royalen Pflichten zurückgezogen. Sie leben inzwischen mit ihren Kindern Archie und Lilibet in Meghans Heimat Kalifornien. Die britischen Behörden hatten in der Folge entschieden, über Polizeischutz für Prinz Harry und seine Familie nur noch von Fall zu Fall zu entscheiden und ihn nicht mehr grundsätzlich zu gewähren.

Harry sagte bei einer Gerichtsanhörung im Dezember, dass Sicherheitsbedenken ihn von Reisen nach Großbritannien abhielten. „Das Vereinigte Königreich ist meine Heimat. Das Vereinigte Königreich ist zentraler Bestandteil des Erbes meiner Kinder“, legte Prinz Harry in einer schriftlichen Stellungnahme dar, die vor Gericht verlesen worden war. Er könne Großbritannien mit seiner Familie aber nicht besuchen, „wenn es nicht möglich ist, sie zu schützen“.

„Ich kann das Leben meiner Frau nicht derart gefährden und angesichts meiner Lebenserfahrung bin ich auch zurückhaltend, mich selbst unnötigerweise zu gefährden“, betonte Harry. Seine Anwälte argumentierten zudem, Prinz Harrys Leibwächter hätten keine ausreichenden Befugnisse, um ihn im Vereinigten Königreich angemessen schützen zu können. Außerdem hätten sie keinen Zugang zu Informationen des britischen Geheimdienstes.

Prinz Harry besucht sein Heimatland nur noch selten. Das Verhältnis zur Königsfamilie, insbesondere zu seinem älteren Bruder Kronprinz William, ist zerrüttet. Nach dem Bekanntwerden einer Krebserkrankung seines Vaters Charles III. Anfang Februar hatte Prinz Harry den König aber sogleich in London besucht.