In der katalonischen Hauptstadt Barcelona versucht man neuerdings, die Population von Tauben durch Verhütungsmittel im Futter zu regulieren, das Touristen Spendern entnehmen können.

Tests mit der Verfütterung einer Taubenpille wurden in Österreich bereits in den 90ern gestartet und wieder gestoppt. Christian Fellner, Taubenexperte der Tierschutzombudsstelle Wien, erklärt, warum: "Es war schwierig, das Hormonpräparat gezielt zu verfüttern." Die dominanten Tiere hätten naturgemäß mehr der erbsengroßen Tonkügelchen gefressen, die schwächeren weniger. Und auch wenn viele Tiere ausgeschaltet würden, genügten doch wenige, um den Bestand weiterzuvermehren.

Streckkrämpfe bei Jungtieren

Zudem hätte es beim damals zugelassenen Präparat Nebenwirkungen wie Streckkrämpfe bei Jungtieren gegeben. "Daher musste man es aus Tierschutzsicht einstellen." Insgesamt sei es problematisch, ein Hormonpräparat in die Natur auszubringen, das auch von anderen Tieren gefressen würde – auch indirekt, denn Tauben dienen nicht nur Mardern als Futter. "Abgesehen davon kenne ich kein Präparat, das derzeit in der EU für diesen Zweck zugelassen ist."