Mäntel aus kuscheligem Plüsch in Neonfarben und Bubblegum-Rosa, Leopardenmuster in Zuckerl-Tönen für Kleider und Röcke, und wenn schon schwarz, dann mit ganz viel Glitzer: Lena Hoschek widmet ihre am Dienstagnachmittag bei der Fashion Week Berlin vorgestellte Kollektion "Dollhouse" für Herbst/Winter 2017/18 lauten Frauen und "sexy Gören", die in der bunten Welt der Steirerin Spaß haben sollten.

Als Inspiration dienten wieder die glamourösen Pin-ups- und Showgirls der 50er-Jahre. Diesmal griff die Designerin zudem Einflüsse aus der schillernden Disco-Ära der 70er-Jahre auf und romantisierte den Kitsch und "Trash" der 80er- und 90er-Jahre. Hinter "Lenas Girls" aus der aktuellen Kollektion mit durch und durch femininen Silhouetten stehen Ikonen aus diesen Modeepochen wie die Hollywoodstars Jane Mansfield, Marilyn Monroe und Jane Fonda, die Sängerinnen Blondie und Courtney Love und die Fernsehfigur Peggy Bundy.

Candy Dress und Tupfen

Die weitschwingenden Kleider und Röcke - das Markenzeichen Hoscheks - aus Baumwolle, Jersey und Lamee in Gold oder Silber tragen diesmal Namen wie Confetti Dress oder Candy Dress. Außerdem zieren die kurvenbetonenden Fifties-Kleider mit enger Taille Tupfenmuster ("Polka Dots"), Herzchen und Lippenstift-Prints in goldfarben, rot und schwarz.

Daneben gab es aber auch "Wiggle Dresses" zu sehen: Die eng anliegenden Kleider sind am Saum in Kniehöhe enger als in der Hüfte und haben so schon den frühen Hollywood-Diven zu einem verführerischen Gang verholfen. Glitzerstoffe oder reichlich Paillettenbesatz verwandeln die Trägerin in eine hüftschwingende Christbaumdeko. Zu sehen waren auch Kostüme mit Schößchen, Mäntel mit Karo in rosa-weiß oder rot-schwarz und hautenge Caprihosen.

Hochzeitskleid

Verspielt wirkten Rüschen und riesige Maschen, etwa eine überdimensionale Schleife am Oberteil eines bodenlangen, pinken Seidenkleids. Alle Models trugen Tüllsöckchen zu hohen Pumps und weiße oder schwarze Handschuhe. Lena Hoscheks Braut kam in einem über und über mit Herzen bestickten Kleid aus Tüll mit Glitter-Pumps und oben fast völlig transparent daher.

Musikuntermalung und Aufmachung unterstrichen die Spaßbetontheit der neuen Entwürfe: Die Models schritten zu Songs von Kim Wilde, The Donnas und Cindy Lauper ("Girls Just Wanna Have Fun") mit kinnlangen, schwarzen Perücken wie bei der freizügigen Pariser Kabaretttanztruppe Crazy Horse und glitzernden, mit winzigen Sternchen beklebten Lippen über den Laufsteg.

Disney-Universum

Gute Laune signalisierten auch Kleider, Röcke und Tops mit Mickey Mouse und anderen Figuren aus dem Disney-Universum. Diese Kollektionsteile entstammen einer Kooperation der Steirerin mit dem US-Konzern.

Ihr liebstes Kleidungsstück sei ein Mickey-T-Shirt aus den 80er-Jahren, das ihre Mutter getragen habe, als sie mit Klein-Lena schwanger war, ließ die Designerin vor der Show wissen. "Ich wollte mit dieser Kollektion dazu aufrufen, die Vernunft mal beiseitezulegen und Dinge nur aus reinem Spaß zu tun. Es war mir wichtig, die Lebensfreude in den Vordergrund zu stellen und mit meiner Kollektion viel Optimismus zu transportieren", meinte die zum Schlussapplaus in einem ihrer Signature-Fifties-Kleider - in knallgelb und mit Mickey, Donald und Daisy bedruckt - erschienene Modeschöpferin.