Wer nicht beim Autobahnbetreiber oder den offiziellen Vertriebspartnern einkauft riskiert bis zu 67 Prozent Preisaufschlag. So die Erkenntnis der ÖAMTC-Experten. Die Vorgangsweise der inoffiziellen Vignetten-Anbieter ist subtil: "Sie sehen sich als Dienstleister, die die Registrierung des Kennzeichens für den Konsumenten vornehmen. Dafür wird zusätzlich zum Mautpreis ein mitunter saftiges Entgelt eingehoben", erklärt ÖAMTC-Juristin Ursula Zelenka. Dass es sich bei diesen Anbietern nicht um die jeweilige Autobahngesellschaft handelt, sei oft gar nicht so leicht erkennbar. Vor dem Kauf sollten Konsumenten folglich die Webseiten der Anbieter ordentlich prüfen.

Auch vor der österreichischen Vignette machen findige Geschäftemacher nicht halt. Besonders mit dem Argument, dass deren Online-Vignette sofort gültig wäre, ködern sie uninformierte Kunden. "Wer mit seiner digitalen Vignette für Österreich sofort losfahren möchte, kann sie ohne jeden Preisaufschlag bei den zahlreichen offiziellen Vertriebsstellen erwerben, also in jeder Trafik und auch beim Mobilitätsclub", erläutert Zelenka. Kauft man seine digitale Vignette auf diese Weise, ist sie direkt nach dem Kauf gültig, weil die 18-tägige Frist für den Beginn der Gültigkeit entfällt. "Neben der für Österreich gültigen Klebe- und digitalen Vignette sind an den ÖAMTC-Stützpunkten österreichweit auch Klebe-Vignetten für die Länder Schweiz und Slowenien erhältlich, sowie am ÖAMTC-Stützpunkt an der Grenze in Nickelsdorf die digitale Vignette für Ungarn", heißt es seitens des ÖAMTC.
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"Um einschätzen zu können, ob es sich um die Webseite des Autobahnbetreibers handelt – was insbesondere im Ausland aufgrund der Sprachbarriere nicht immer einfach ist – sollte man die Webseite vor dem Kauf ordentlich prüfen. Sofern es nicht ohnehin eine deutschsprachige Seite gibt, hilft ein Online-Übersetzungsdienst dabei, den Inhalt zu verstehen", erklärt Juristin Zelenka. Generell helfe eine kurze Suchmaschinensuche, entsprechende Medien- und Erfahrungsberichte über den Anbieter zu finden. So lasse sich besser einschätzen, ob es sich um eine offizielle Vignetten-Verkaufsstelle handelt. Was allgemein für jeden Onlinekauf gilt, greift auch hier: "Hausverstand einschalten. Warum für die Registrierung extra bezahlen, wenn sie doch anderswo gratis ist? Es ist nicht sinnvoll, eine digitale Vignette für Österreich in Deutschland oder eine für die Slowakei in Polen zu kaufen", so die ÖAMTC-Juristin.

Tipps für den Onlinekauf

  • Auf das Impressum und Kontaktdaten achten: Vor dem Kauf sollte man überprüfen, wer der Geschäftspartner beim Vignettenkauf ist. Sollte das Impressum gänzlich fehlen, dann besser die Finger vom Kauf lassen. "Wenn das Unternehmen keine Steuernummer oder Firmenbuchnummer ausweist, ist Vorsicht geboten", erklärt die Expertin des Mobilitätsclubs.  
  • In den allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGBs) kann man nachlesen, welche Leistungen im Preis enthalten sind.
  • Preise vergleichen: "Vignettenpreise sind gesetzlich vorgegeben. Deshalb sollte es keine Abweichung geben", so Zelenka.
  • Auf die Sprache und Formulierungen achten: Mehrere Rechtschreibfehler auf einer Firmenwebseite sind kein gutes Zeichen und gehen meist auf das Konto einer Übersetzungsmaschine. Solche Online-Shops sollte man meiden.