Warum haben Sie sich mit Ihrem Unternehmen "Rezemo" für Holz als Material für Kaffeekapseln entschieden?
Stefan Zender: Dass Aluminiumkapseln eine große Menge an Müll verursachen und schlecht für die Umwelt sind, ist bekannt. Wir wollten mit unserem Produkt eine Alternative dazu schaffen und dafür einen nachwachsenden Rohstoff nutzen, der vor unserer Haustüre verfügbar ist. Kaffeekapseln haben einen Riesenmarkt, unsere Devise war, den Leuten nicht das Produkt zu nehmen, sondern es zu optimieren.

Woher kommt das Holz, das Sie für die Produktion nutzen?
Wir verwenden ausschließlich Holz aus Süddeutschland, das als Restprodukt in der Möbelindustrie übrig bleibt und eine hohe Qualität aufweist. Das Material ist PEFC-zertifiziert, wodurch sichergestellt wird, dass das Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt. Da unsere Kapseln pflanzenbasiert sind, werden sie sich dadurch auch immer in der Natur zersetzen können.

Aus Restholz werden die Kapseln gefertigt
Aus Restholz werden die Kapseln gefertigt © Rezemo

Wie lange hat die Entwicklung gedauert und welchen Herausforderungen standen Sie gegenüber?
2015 hatten wir erstmals die Idee, eine nachhaltigere Alternative für ein System zu finden, das sich trotz seines schlechten Fußabdrucks immer größerer Beliebtheit erfreut. Drei Jahre hat die Entwicklung gedauert, denn das Material muss in der Kaffeemaschine nicht nur hohen Temperaturen und starkem Druck standhalten, wir arbeiten schließlich auch mit einem Lebensmittel, dessen Geschmack erhalten bleiben muss. Vor allem zu Beginn haben uns diese Aspekte Probleme bereitet. Wir haben uns nicht unterkriegen lassen, vielleicht auch, weil mein Geschäftspartner Julian Reitze und ich eigentlich Wirtschaftsingenieure sind und sehr blauäugig an die Sache herangingen (lacht).

Lässt sich das Verpackungsmaterial auch für andere Bereiche verwenden?
In Zukunft werden wir nicht mehr nur Kaffeekapseln aus Holz herstellen, sondern wollen auch andere Verpackungen, unter anderem für die Kosmetikindustrie produzieren. Das Material ist vielseitig einsetzbar, sodass wir hoffen, in weiterer Folge viele Brands damit versorgen zu können und so auch weiter die Menge an verwendetem Plastik in der Verpackungsindustrie zu reduzieren.

Ihr Firmensitz ist in Deutschland, was verbindet Sie mit Österreich?
Wir versorgen viele Partner in der Hotelleriebranche, unter anderem Apartments in der "Region Klimaberg Katschberg" in Kärnten. Dort sind wir Projektpartner. Das Ziel ist, dass die Region bis 2030 CO₂-neutral wird. Unsere Idee ist, dass Privatkunden bei Röstereien ihres Vertrauens Kaffee in unseren Kapseln bekommen können.