Egal ob man sie Tomate oder Paradeiser nennt - der 8. August ist dem wasserreichen Gemüse gewidmet. Anlässlich des "Tages der Tomate" warnte der Verein "Land schafft Leben" in einer Aussendung vor Überproduktion, die trotz steigendem Hunger auf Tomaten in Österreich anfallen würde.

Im Bereich der Frischtomaten gebe es in Österreich eine Überproduktion, wenn im Hochsommer Bio-Tomatenbauern und Hausgärtner ernten und die Ganzjahreskulturen und Foliengewächshäuser Erntehochsaison haben. "Gerade jetzt im Sommer sind viele österreichische Tomaten reif", sagte Hannes Royer, Obmann des Vereins "Land schafft Leben". Das sei nicht ganzjährig der Fall. "Essen wir besser an heißen Tagen mehr wasserreiches Gemüse wie Tomaten und greifen im Winter zu wärmendem Gemüse", so Royer.

Dabei lässt sich keinesfalls von mangelndem Appetit der Österreicher auf Tomaten sprechen: Der Tomatenkonsum ist in den vergangenen zwei Jahrzehnten laut Statistik Austria stark angestiegen, von 16,3 Kilogramm Verbrauch pro Kopf im Jahr 1996 auf 29 Kilogramm im Jahr 2016.

Nach Österreich werden laut einer Erhebung der Statistik Austria jährlich rund 244 Millionen Kilogramm Tomaten importiert, um den hohen Bedarf von 268 Millionen Kilogramm zu decken. Dieser resultiert vor allem daraus, dass viel Ketchup und Sugo konsumiert wird, das hauptsächlich aus chinesischen und italienischen Tomaten hergestellt wird. Nur im Frischgemüseregal könne man im Sommer reichlich Ware aus Österreich finden, meinte "Land schafft Leben".

Der weltweit größte Tomatenproduzent ist China. 31 Prozent - fast jede dritte Tomate - kamen laut einer Erhebung von Statistik Austria aus dem Jahr 2014 aus dem "Reich der Mitte". Indien folgte mit elf Prozent. Österreich steuerte 0,3 Prozent zu den weltweit 171 Milliarden Kilogramm produzierten Tomaten bei. Der Anbau konzentrierte sich vorwiegend auf die östlichen Bundesländer.