Die US-Gesundheitsbehörden haben die Verwendung eines Medikaments mit synthetischen Antikörpern zugelassen, das Menschen gegen eine Corona-Infektion schützen soll. Die US-Arzneimittelbehörde FDA erteilte am Mittwoch (Ortszeit) eine Notfallzulassung für das von AstraZeneca entwickelte Medikament Evusheld. Die Behörde warnte allerdings, das Medikament sei "kein Ersatz" für Menschen, bei denen die Impfung empfohlen wird. Auch die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hat zu Evusheld bereit im Oktober ein "Rolling Review"-Verfahren gestartet. 

Das Medikament darf in den USA nur bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem oder solchen, die aus medizinischen Gründen wie einer starken allergischen Reaktion gegen Impfstoffe nicht geimpft werden können, eingesetzt werden. In diesen begrenzten Fällen kann das Medikament an Betroffene ab zwölf Jahren verabreicht werden.

Evusheld kombiniert zwei Arten von synthetischen Antikörpern, die in Form von zwei Spritzen direkt nacheinander verabreicht werden. Diese Antikörper helfen dem Immunsystem, das Virus zu bekämpfen, indem sie auf das Spike-Protein anspringen, das es dem Virus ermöglicht, in die Körperzellen einzudringen.

Der FDA zufolge schützt das Medikament bis zu sechs Monate vor einer Corona-Infektion. Laut der Behörde darf es nicht an Menschen verabreicht werden, die bereits infiziert sind – AstraZeneca erforscht jedoch eine entsprechende Anwendung. Zu den möglichen Reaktionen auf die Verabreichung des Medikaments können eine allergische Reaktion, Blutungen an der Injektionsstelle, Kopfschmerzen und Müdigkeit gehören.

Die FDA-Zulassung basiert auf einer klinischen Studie, die an nicht geimpften Menschen über 59 Jahren oder mit einer chronischen Krankheit oder einem hohen Infektionsrisiko durchgeführt wurde. Während der Studie an 3500 Menschen wurde etwa der Hälfte der Teilnehmer ein Placebo verabreicht. Die Studie zeigte, dass die Behandlung das Risiko, an Covid-19 zu erkranken, um 77 Prozent verringerte. Sechs Monate nach der Behandlung waren es 83 Prozent.