Eigentlich sind sie einfach gemeine Erkältungsviren: die Adenoviren. Wenn alle um einen herum schnupfen und husten, sind die Chancen hoch, dass auch Adenoviren unter den Erregern sind. Grundsätzlich können sie das ganze Jahr über auftreten, vermehrt sorgen sie aber in der Erkältungssaison während der Wintermonate für gesundheitliche Probleme: Vorrangig sind dies Atemwegs- und Durchfallerkrankungen sowie Bindehautentzündungen. In seltenen Fällen können sie auch die Leber angreifen, weswegen sie mit Hepatitisfällen mit unklarer Ursache, die 2022 gehäuft bei Kindern aufgetreten waren, in Zusammenhang gebracht wurden.
Adenoviren sind DNA-Viren, sie werden in sieben Spezies (A - G) eingeteilt. Übertragen werden sie überwiegend durch Schmier- und seltener durch Tröpfcheninfektion, außerdem gelten sie als hochansteckend und äußerst widerstandsfähig.
Erkältungsviren, die auch „Magen-Darm“ verursachen können
Meist verläuft eine Infektion mit Adenoviren asymptomatisch, das bedeutet, die Betroffenen merken nichts bzw. kaum etwas und weisen keine Symptome auf. Treten Symptome auf, dann ähneln diese jenen gängiger Atemwegserkrankungen. Das bedeutet: rinnende Nase, Fieber sowie Halsschmerzen und/oder Mittelohrentzündungen kommen häufig vor. In seltenen Fällen – eher bei kleineren Kindern, älteren Personen oder immungeschwächten Personen – können auch Lungenentzündungen auf die Infektion folgen.
Bestimmte Spezies der Adenoviren betreffen vorrangig den Magen-Darm-Trakt, etwa Spezies A sowie F und G. Etwa eine Woche nach Ansteckung können Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auftreten – diese können länger als eine Woche andauern.
Vor allem Eltern von Kindergartenkindern wird das Wort „Bindehautentzündung“ mit Schaudern erfüllen. Diese Erkrankung zeigt auch, wie ansteckend Adenoviren sein können. Denn hat ein Kind „verpickte“ Augen, folgen die weiteren der Gruppe quasi auf dem Fuße.
Was bei einer Adenoviren-Infektion hilft
Egal, welche Körperregionen betroffen sind, behandelt wird in den allermeisten Fällen symptomatisch. Das bedeutet, dass versucht wird, die Beschwerden zu lindern: Fieber wird mit fiebersenkenden Mitteln behandelt, Halsschmerzen etwa mit Gurgellösungen oder Lutschtabletten oder Tees. Es gibt ein antivirales Präparat, das gelegentlich eingesetzt wird, allerdings ist dieses nicht für die Behandlung von Adenoviren-Infektionen zugelassen (Off-label-use) und auch die Wirkung ist überschaubar.
Um einer Ansteckung vorzubeugen, ist Hygiene essenziell. Unter anderem sind regelmäßiges und gründliches Händewaschen, Niesen in die Armbeuge, Entsorgung von benutzten Taschentüchern wichtig. Vor allem, wenn man Kontakt mit erkrankten Personen hatte.