An die Weihnachtsfeiertage schließt unmittelbar ein Wochenende an. Das hat zur Folge, dass reguläre Öffnungszeiten außer Kraft gesetzt werden – und das gilt auch für Ordinationen. „Es muss aber niemand Angst haben, nicht versorgt zu werden“, sagt Gudrun Zweiker, die eine eigene Ordination in Straden betreibt und Kurienobmann-Stellvertreterin der niedergelassenen Ärzte in der Ärztekammer ist. Denn: In jedem Sprengel ist an den Feiertagen vormittags eine Ordination geöffnet – welche das in der jeweiligen Region ist, kann unter ordinationen.st eingesehen werden.
Doch auch selbst kann man einiges tun, um im Krankheitsfall Beschwerden zu lindern. Aktuell beschäftigen vor allem Atemwegs-Erkrankungen sowie die echte Grippe (medizinisch: Influenza) die Ärztinnen und Ärzte. „Wir sehen eine hohe Zahl an grippalen Infekten“, sagt Zweiker. Hauptsymptome sind Fieber, Husten, Glieder bzw. Kopfschmerzen. „Fieber muss man nicht sofort senken, denn es hilft, die Viren zu bekämpfen“, weiß die Ärztin. Wichtig sei: ausreichend trinken und Ruhe geben, das heißt auch: Keinen Sport zu machen. Ist die Nase verstopft, hilft Nasenspray, stellt sich Husten ein, kann Honig die Beschwerden lindern.
Stellen sich Magen-Darm-Beschwerden ein, hilft eine Mischung aus Schwarztee, Orangensaft und etwas Salz, um etwas bei Kräften zu bleiben. Getränke in kühlem Zustand helfen, den Brechreiz etwas zu unterbinden. Bemerkt man Blut im Stuhl, oder kann man überhaupt nichts mehr bei sich behalten, dann sollte man eine Ärztin, einen Arzt konsultieren.
Wann man den Arzt aufsuchen sollte
Bestimmte Medikamente kann man sich besorgen, um für den Fall der Fälle gerüstet zu sein. So erspart man sich den Weg zur Apotheke, die aber an den Feiertagen ebenso Bereitschaftsdienste haben. Zweiker empfiehlt ein leichtes Schmerzmittel, ein fiebersenkendes Präparat, Nasenspray sowie etwas gegen Durchfall bzw. Übelkeit.
„Ärztlichen Rat sollten Sie dann einholen, wenn sich das Fieber über zwei, drei Tage nicht senken lässt, sich Atemnot einstellt oder sich der Zustand rapide verschlechtert“, rät Zweiker. Und auch wenn es gerade zu Weihnachten schwerfällt: Ist man krank, sollte man Familienfeiern auslassen. Zum einen, um sich selbst zu schonen. Zum anderen, um ältere Menschen, kleine Kinder und andere Risikopersonen vor einer Ansteckung zu schützen. Und: Auch jetzt zahlt es sich für Erwachsene wie auch für Kinder aus, gegen die Grippe geimpft zu werden. Denn, die Saison kann bis in den März hinein dauern.
Was bei Kindern gegen die verstopfte Nase hilft
Apropos Kinder: Auch Hans Jürgen Dornbusch, Kinder- und Jugendarzt mit eigener Ordination in Graz, rät ebenso, Fieber nicht automatisch und sofort medikamentös zu behandeln. „Feuchte Wickel mit lauwarmem Wasser können das Fieber um 1,5 Grad senken.“ Wichtig sei vor allem, dass Kinder ausreichend trinken. „Aber wenn die Nase verstopft ist, trinken Kinder nicht gut. Aus diesem Grund: immer versuchen, die Nase zu öffnen.“ Bewährt hat sich zu diesem Zweck die hypertone Kochsalzlösung (2,5 Prozent). Im Vergleich zu abschwellenden Nasensprays können diese auch öfter gegeben werden. „Andere abschwellende Präparate eher abends einsetzen, um einen erholsamen Schlaf zu unterstützen“, rät Dornbusch.
Hilfreich ist es auch, die Luft zu befeuchten – am einfachsten: Im Zimmer des Patienten Wäsche aufhängen. Ärztliche Unterstützung braucht es dann, wenn sich der Zustand eines Kindes rasch verschlechtert, sich Atemnot einstellt oder das Fieber über zwei bis drei Tage nicht sinkt bzw. senken lässt. Bei Säuglingen auch dann, wenn sie nicht mehr trinken möchten.
Leiden Kinder unter Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall, liegt diesen Beschwerden meist ein viraler Infekt zu Grunde. In diesen Fällen sollten die Eltern die Diät der kleinen Patienten anpassen: Fett- und zuckerreiche Speisen sollten gemieden werden, ebenso Milch- und Milchprodukte sowie frisches Obst. „Die Ausnahme sind: Bananen sowie Äpfel, wenn sie mit Schale geschabt werden und etwa drei Stunden stehen gelassen – hin und wieder umrühren –, bis sie ganz braun sind“, sagt Dornbusch. Sind die Kinder sehr abgeschlagen und kraftlos, im Zweifel auch hier den Arzt konsultieren. Zudem können Elektrolytlösungen aus der Apotheke zur Anwendung kommen. „Diese schmecken meist nicht so gut, hier hilft es, diese eiskalt und in kleinen Schlucken zu verabreichen“, weiß der Kinderarzt.