Erbsen, Bohnen, Linsen, Fisolen, aber auch Kichererbsen und Sojabohnen – sie alle zählen zu den sogenannten Hülsenfrüchten, also Pflanzen, deren Samen in einer Hülle heranwachsen. Die gesunden Hülsenfrüchte bringen zahlreiche Vorteile mit sich, denn durch regionalen Anbau würden sie nicht nur die Bodenqualität verbessern, sondern auch wenig Wasser verbrauchen und eine klimafreundliche Eiweißquelle darstellen. Das verlautbarte Greenpeace in einer Aussendung.

Hülsenfrüchte sind zudem auch in der Ernährung unverzichtbar, da sie reich an lebensnotwendigen Nährstoffen und Eiweiß und dazu fettarm sind – ein klimaverträgliches Superfood. Durch den hohen Proteingehalt der Nahrungsmittel können sie auch als Fleischersatz problemlos zum Einsatz kommen. Wichtige Vitamine, viele Ballaststoffe und Mineralstoffe wie Magnesium, Eisen, Kalium und Zink sind in den Pflanzen ebenfalls zu finden und durch den hohen Ballaststoff- und Nährstoffgehalt unabdingbar für eine ausgewogene Ernährung.

Klimabilanz von Schweinsbraten viermal höher

Mehr pflanzlich basierte Nahrung zu essen, biete aber nicht nur Vorteile für den Menschen, sondern auch für das Klima. Während ein pflanzlicher Braten mit Beilagen ein Kilogramm CO₂ verursacht, sind es beim Schweinsbraten 4,1 Kilogramm. Der Mensch isst durchschnittlich dreimal so viel Fleisch als notwendig, wird die Menge auf 300 Gramm pro Woche reduziert, können bis zu 28 Prozent der Treibhausgase eingespart werden. Bei einer vegetarischen Ernährungsform sind es 40 Prozent.

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Auch einen Marktcheck haben die Umweltschützer durchgeführt, für den sie das Angebot an Hülsenfrüchten in den neun großen Supermärkten in Österreich unter die Lupe genommen haben. Dafür untersuchten sie unter anderem die Verfügbarkeit, den Anteil biologisch produzierter Erzeugnisse und auch woher die Hülsenfrüchte stammten. Zudem wurde überprüft, ob das Herkunftsland klar gekennzeichnet war.

Viel Sojaimport durch Futtermittelbedarf

Lob gab es für die umfangreiche Auswahl und den hohen Bio-Anteil der Früchte in heimischen Supermärkten. Bei den Linsen liegt dieser sogar bei mehr als 60 Prozent. Heimische Produkte wurden außerdem meist klar gekennzeichnet, bei Herkunftsländern außerhalb Österreichs oder der EU waren die Angaben dem Bericht der NGO zufolge deutlich weniger transparent. Billa und Billa Plus gingen mit 82 Prozent als Testsieger hervor, ein "Sehr gut" gab es auch für das Sortiment bei Hofer und Interspar.

Billa ging als Testsieger hervor
Billa ging als Testsieger hervor © Greenpeace

Pro Jahr nehmen Österreicherinnen und Österreicher pro Kopf im Schnitt fünf Kilogramm Hülsenfrüchte zu sich, zeigen Daten der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (Ages). In den letzten Jahrzehnten hat die Erbse den Rang als wichtigste Hülsenfrucht an die Sojabohne abtreten müssen. Diese wird heute auf viele verschiedene Arten verzehrt, beispielsweise in Form von Drinks, Joghurt und Tofu. Sojabohnen werden in Österreich bereits angebaut, und nehmen von den durchschnittlich 270.000 Tonnen Hülsenfrüchten, die im Jahr geerntet werden, 200.000 Tonnen ein. Aufgrund des hohen Futtermittelbedarfs würden aber auch jährlich 500.000 Tonnen Sojabohnen und Schrot importiert, um Schweine, Rinder und Geflügel zu füttern, so Greenpeace.

Gute Auswahl an regionalen Bio-Produkten

Bio-Produkte hätten eine um rund 30 Prozent bessere Klimabilanz als herkömmlich produzierte Produkte. "Die beste Wahl für Klima und Umwelt sind Bio-Produkte aus der Region. Sehr erfreulich also, dass es eine gute Auswahl an Hülsenfrüchten in Bio-Qualität in den Supermärkten gibt", erläuterte Sebastian Theissing-Matei, Landwirtschaftsexperte bei Greenpeace in Österreich.