Die Musik ist mein bester Freund und mein schlimmster Feind“, sagt Rian Lott, Frontmann der US-Band Son Lux, die Samstagabend gegen Mitternacht das Acoustic Lakeside Festival rockte. Es war der erste Österreich-Auftritt nach ihrem ausverkauften Wien-Konzert im Februar dieses Jahres.

Der Multiinstrumentalist (Klavier, Gitarre, Schlagzeug) spielt auf die „Familienregel“ im Hause Lott an. Er und seine beiden älteren Geschwister wurden als Kinder dazu gezwungen, das Klavierspiel zu erlernen. „Damals habe ich es gehasst“, schmunzelt der 39-Jährige aus Colorado. Und doch wurde mit der klassischen Klavierausbildung der Grundstein für seinen Berufswunsch gelegt: Lott beschloss, „Herr seiner eigenen Musik“ zu werden und studierte an der Universität von Indiana Komposition und Piano. 2008 veröffentlichte er sein Debütalbum unter dem Pseudonym „Son Lux“.

Von Genregrenzen hält Lott nicht viel: In seiner Musik verschmilzt er Elektro, Folk, Klassik und Jazz zu einem gelungenen Ganzen. Seinen Stil beschreibt er als „experimentell im Herzen“ und als „sehr emotional“.

"Son Lux" werden das Acoustic Lakeside rocken

Seit 2015 ist Lott mit dem Gitarristen Rafiq Bhatia und dem Schlagzeuger Ian Chang unterwegs. Das Trio veröffentlichte im Februar das sechste Studioalbum „Brighter Wounds“. Lott hat es seinem Sohn gewidmet, der während der Studioproduktion das Licht der Welt erblickte. „Seit ich Vater geworden bin, habe ich weniger Zeit für die Musik“, erzählt er. „Aber diese knappe Zeit will ich nun noch intensiver nutzen.“ Das Album steckt außerdem voller politischer Anspielungen, was der Präsidentschaft von Donald Trump geschuldet ist. „Wir haben ein Monster an der Spitze unserer Regierung, aber auch eine Armee von Leuten, die ihn unterstützt und still bleibt, deren Finger genauso blutig sind“, erklärt Lott. „Wir leben in einer schwierigen Zeit, wer weiß, was morgen kommt“, fährt er fort. „Aber als Musiker eine Stimme zu haben, ist ein Privileg, das wir nutzen wollen.“

Am Dienstag landete das Trio in Kärnten, danach wurde fleißig geprobt. Schließlich sind die Burschen  mit einem Kärntner Ensemble - zusammengestellt aus musikalischen Freunden der Festivalorganisatoren - und einem semi-akustischen Set auf der Bühne gestanden. „Wir haben immer den Anspruch, etwas Einzigartiges auf die Beine zu stellen“, so Lott. Er wünschte sich am Ende des Konzerts ein überraschtes, aber begeistertes Publikum.