Der Titel sitzt: „Borowski und die Angst der weißen Männer“. Der Kieler „Tatort“ zum Weltfrauentag arbeitet sich an einem aktuell brisanten Thema facettenreich, aber wenig subtil ab: Frauenhass. Zum einen will der uncharismatische Mario (Joseph Bundschuh) endlich beim anderen Geschlecht punkten und vertraut auf einen Pick-up- Artist (schmierig: Arndt Klawitter). Vollgepumpt mit platten Macho-Phrasen geht er auf die Pirsch. Und erntet nur ein Lachen. Die, die er abschleppen wollte, wird am nächsten Tag tot aufgefunden. Neben der Leiche entdecken Klaus Borowski (Axel Milborn) und Mila Sahin (Almila Bagriacik) einen Code einer rechtsextremen Gruppe.

Zum anderen beleuchtet der triste Fall das Phänomen von „Incels“-Foren, in denen Männer ihren Hass gegen Frauen frei leben. Die Schuldigen für ihren „unfreiwilligen Zölibat“ sind für sie klar: die Migrantenmänner. Manchmal auch die Feministinnen. Wie hier diese beiden Erzählstränge konzeptionell miteinander verwoben wurden sind, ist stark.

Der „Tatort“ erzählt eine beängstigend widerwärtige Story in harten Bildern. Nämlich jene, was passiert, wenn aus hassenden Einzeltätern ein Mob wird.

Es hapert andernorts. Nämlich: Dass ausgerechnet unter der Regie von Nicole Weegmann die Frauenfiguren (Buch: Peter Probst, Daniel Nocke) derart plump, einschichtig und naiv gezeichnet sind, stimmt zornig. Warum müssen sich Freundinnen untereinander K.O.-Tropfen ins Glas kippen? Und warum muss ein weiteres Opfer einfach so blauäugig sein? Und deutet auf die Ungleichheit hinter den Kulissen des „Tatort“.