
Eine Heimgeburt ist im 21. Jahrhundert keine gute Idee. Das wird nach der intensiven halbstündigen Niederkunft am Beginn von „Pieces of a Woman“ klar. Hauptdarstellerin Vanessa Kirby demonstriert als hoffnungsvolle Mutter Martha zunächst die körperlichen Schmerzen, nur um nach Komplikationen ohne das rettende Krankenhaus-Equipment den ungleich herzzerreißenderen seelischen Schmerz zu erleiden. Sie ist das blutende Herz dieses bei den Filmfestspielen in Venedig uraufgeführten Dramas, zugleich roh und ungewöhnlich unnahbar - eine glaubhafte Figur, die weit mehr als nur Mitleid evoziert.