In "Sonne" erzählen Sie von drei Teenagerinnen, die im Hidschab zu "Losing My Religion" ein Video drehen und damit einen Hit im Internet landen. Selten hat man so einen ungefilterten Einblick in ein Milieu bekommen. Sie haben gesagt, Sie wollen eine migrantische Geschichte richtig erzählen. Was war denn bisher falsch?
KURDWIN AYUB: Ich wollte einen Film machen, der das migrantische Leben echt darstellt. In meiner Jugend gab es solche Filme nicht: einerseits Geschichten mit Migrationshintergrund und andererseits Filme über junge Menschen. Wenn Erwachsene Filme über Jugendliche machen, passiert das oft auf herabschauende Weise. Oder es wird ein TikTok-Film eingebaut. Das ist so schrecklich!