Frau Drassl, in "Der Gejagte – Im Netz der Camorra" verkörpern Sie die hochschwangere Mafia-Patin Antonia Romano: was für eine tolle Rolle! Was war Ihr erster Gedanke beim Lesen des Drehbuchs?
GERTI DRASSL: Ich fand es sehr erstaunlich, dass so eine Figur überhaupt geschrieben wird und dachte mir: wow! Und wie macht man das? Ich habe mich intensiv auf diese Rolle vorbereitet, viel darüber gelesen, wie etwa das Sachbuch "Die Stunde der Patinnen: Frauen an der Spitze der Mafiaclans" von Mathilde Schwabeneder-Hain. Sie hat Lebensgeschichten von Frauen mit Führungspositionen in der Mafia recherchiert. Das war ein Zugang, ein anderer war: Wie verhält sich eine Person, die sich mit Blutrache auseinandersetzt, wenn sie selbst ein Kind bekommt? Was macht das mit dieser Frau?