Seit zehn Jahren zeigt das komm.st-Festival, wie man regionales Programm macht, das sein Publikum ernst nimmt, herausfordert und unterhält“, so die Jury über die Gründe, der Initiative aus der Oststeiermark den ersten „Glanzstück“-Preis zu verleihen. Der Preis, den das Land Steiermark unterstützt von der Kleinen Zeitung biennal vergibt, zeichnet Initiativen aus, die sich ums Kulturleben besondere Verdienste erworben haben. Kulturlandesrat Christopher Drexler (VP): „Wir holen damit auch jene Persönlichkeiten vor den Vorhang, die als Köpfe und Motoren dieser Initiativen, oft still und bescheiden, unglaublich viel zum kulturellen Reichtum der Steiermark beitragen.“

Das komm.st mache sichtbar, so die Jury, „wie kosmopolitisch sich über das Regionale denken und sprechen lässt“. Die Kontinuität des Festivals war einer der Gründe für die Auszeichnung sowie der Umstand, dass die Festivalmacher Günther Friesinger, Roswitha Weingrill und Georg und Roland Gratzer ihre Bemühungen im Festivalzentrum in Anger aufs ganze Jahr ausgeweitet haben.

Die aktuell noch bis 3. Oktober laufende komm.st-Ausgabe 2020 demonstriert die Bandbreite der Initiative: Im Programm findet man eine Kooperation mit Schulen, bei der Bäume betreut werden, ein Gasthaus-Theater, einen Erinnerungsschwerpunkt zum Krieg in Bosnien inklusive einer Fotoausstellung von Branko Lenart (bis 24. Oktober in Weiz), dazu Konzerte und Performances.

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Morgenstern Moritz Weiß

Der Klarinettist Moritz Weiß
Der Klarinettist Moritz Weiß © Fritz

Während der „Glanzstück“-Preis 2020 zum ersten Mal vergeben wird, ist es bereits der zweite „Morgenstern“, den das Land und die Kleine Zeitung verleihen. Drexler: „Wir wollen damit unsere aufstrebenden Kunstschaffenden noch heller strahlen lassen.“ Nach der Schriftstellerin Nava Ebrahimi im Vorjahr geht die Auszeichnung 2020 an den in Feldbach geborenen Musiker Moritz Weiß, der mit seinem zwischen Jazz und jüdischer Folklore changierenden Klezmer Trio international Erfolge feiert. Die Jury: „Für Moritz Weiß ist die Klezmer-Tradition Sprungbrett in die musikalische und gesellschaftliche Gegenwart. Er zeigt sich als hervorragender Instrumentalist, ein Geschichtenerzähler aus der langen Reihe von Klezmorim, die mit der Klarinette die Bandbreite dieser Musik hörbar machen, einer Musik, in der Lebensfreude und Melancholie ineinander verflochten sind.“ Weiß wird unter anderem auch für seine Vermittlungsarbeit gewürdigt.

moritzweiss.at/

Das komm.st und Moritz Weiß dürfen sich über jeweils 10.000 Euro und eine „Mela“-Trophäe freuen, die am 28. Oktober bei der Gala der Landeskulturpreisträger in Graz verliehen wird.