Fünf Tote und zahlreiche Verletzte hat diese "Todes-Bahnkreuzung" in Mittlern in Unterkärnten schon gefordert. Die Kosten für eine Entschärfung durch einen simplen Schranken sind den Verantwortlichen immer zu hoch gewesen.

Todesopfer. Am Mittwoch musste dafür wieder ein Mensch mit seinem Leben bezahlen: Der Klein-Lkw eines Slowenen (42) wurde von einem Personenzug erfasst und 155 Meter mitgeschleift. Der Beifahrer (39) war sofort tot. Der Lenker überlebte schwer verletzt. Zur Tragödie kam es gegen 8.30 Uhr: Der Slowene war mit seinem Freund vom Filterwerk Mahle in Richtung Mittlern unterwegs gewesen. Laut Polizei ist der Lenker in den Bahnübergang trotz überdimensional großer Stopp-Tafel ohne abzubremsen eingefahren. Josef Pototschnig, Postenkommandant von Eberndorf, ist erschüttert: "Was ist da los? Die Stelle ist übersichtlich und mehrfach gekennzeichnet."

Gefährlicher Bahnübergang. Jedes Jahr verunglücken hier Lenker. Alle fünf Jahre stirbt einer von ihnen sogar. "Es waren immer Leute, die nicht von hier sind", sucht Pototschnig nach einer möglichen Erklärung. "Einfach Unachtsamkeit?" Seit Jahren schon fordert die Gemeinde einen Bahnschranken. "Es ist aber immer an den Kosten gescheitert", sagt Pototschnig. Jetzt wird endlich gehandelt: Laut ÖBB-Sprecher Christoph Posch plant das Land eine Unterführung. Posch: "Mit dem Bau soll noch heuer begonnen werden."

Kollision. Der Lokführer wird psychologisch betreut. Er hatte trotz Schnellbremsung keine Chance mehr den Unfall zu verhindern. Der verletzte Lenker wurde mit Hubschrauber C 11 ins LKH Klagenfurt gebracht.