Ein groß angelegtes Vorhaben ist das Projekt „Transformator“ des Vereins „a-ZONE“ um Obmann Zdravko Haderlap. In der ersten Stufe dieses Projekts wird derzeit ein Konzept ausgearbeitet, das 2026 präsentiert werden soll. „Unser Ziel ist es, alle gestalterisch aktiven Menschen in der Region einzubinden“, erklärt Haderlap. „Transformator“ als Gedächtnis- und Informationsraum soll mehrere Fenster für die Auseinandersetzung mit Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Region Eisenkappel-Vellach/Železna Kapla-Bela öffnen, etwa in den Bereichen Bildung, Literatur, Industriegeschichte oder touristisches Angebot. So soll die gesamte Region in ihrer historischen, literarischen, ökologischen und sozialen Dimension sichtbar gemacht werden.
Wandzeitung als erster Schritt
Ein erster Schritt in Richtung Sichtbarkeit des Projekts wurde nun gestartet. Das Künstlerduo Nicole Six und Paul Petritsch hat in Zusammenarbeit mit Reinhard Braun die Wandzeitung mit dem Titel „Aus allen Gräben …/Iz vseh grap …“ entworfen. Sie besteht aus zweisprachigen Zitaten regionaler Literatur und bearbeiteten Fotos, die ebenfalls in der Gemeinde aufgenommen wurden. Die Plakate wurden, beginnend in den entlegensten Gräben bis hin in den Ort, an verschiedenen Orten angebracht. „Die Gräben sollen im Zentrum sichtbarer werden. Es gab immer eine Diskrepanz zwischen den Bauern in den Randgebieten und dem Ort Eisenkappel selbst. Das ist neu zu hinterfragen“, erklärt Historiker Braun. Die Wandzeitung soll vergessenen oder verdrängten Lebensräumen nachspüren und jenen Stimmen Raum geben, die im Spannungsfeld von Zentrum und Peripherie oft ungehört bleiben.
Bereits im Jahr 2021 hat der Verein „a-ZONE“ mit seinem künstlerischen Langzeitforschungsprojekt auf der Pečnik-Wiese in Leppen/Lepena jene Grundlagen gelegt, die jetzt in den „Transformator“ einfließen. „Wir wollten anhand der Wiese die Welt erklären und daraus sind tolle Projekte entstanden. Also hat sich die Frage gestellt, ob wir nicht größer werden wollen“, sagt Herwig Turk, der neben Zdravko Haderlap für das Konzept des „Transformator“-Projekts verantwortlich zeichnet.
Kooperation mit Gemeinde
Die Möglichkeit zur Umsetzung des „Transformators“ ergab sich schließlich durch das EU-Leader-Ortsentwicklungsprojekt „Flaniermeile“ der Gemeinde Eisenkappel-Vellach. „In diesem Zuge wurde ich gefragt, ob ich ein Kulturprojekt machen kann“, ergänzt Haderlap.
Wenn im nächsten Jahr das fertige Konzept präsentiert wird, soll es die Grundlage für eine breite Diskussion in der Bevölkerung bieten. „Dann soll die Entscheidung fallen, ob wir in die Gesamtaufnahme gehen“, so Haderlap. In der zweiten Stufe des Projekts können sich die Verantwortlichen ein „Incoming Center“ vorstellen, das die heimische Bevölkerung und Touristen gleichermaßen „in wenigen Minuten erfahren lässt, was den Ort ausmacht“. „Ein Ziel nach innen ist es auch, das Bewusstsein der Menschen für ihre Region zu stärken“, schließt Haderlap.