Ich bin eine Weltmaler“, dekretierte der Doyen der Österreichischen bildenden Künstler mit dem ihm eigenen, listigen Zwinkern. Wer Hans Staudachers Sinn für Wortspiele kennt, wird auch gleich verstehen, was damit gemeint ist. Der Satz bedeutet keine Selbstüberschätzung, sondern bringt das Werk auf den Punkt. Staudacher ist eben kein Porträtmaler und kein Landschaftsmaler oder gar Stubenmaler und auch nicht ein Kunstmaler. Er ist ein „Weltmaler“. Er malt und beschreibt alles, was Welt ist mit seiner unnachahmlichen Malweise und Handschrift.
Und das schon seit vielen Jahrzehnten. Das belegt ein großes Bild von 1993, das „zum 70ten“ ein „mein mir mich Geschenk“ ist. Darauf: „Ich bin ein Weltmaler“ und „am 14. 1. 1923 … in Kärnten geboren … St. Urban am Ossiachersee in“, mit einem Pfeil, der das angehängte „in“ zurück verweist auf das Wort „Kärnten“. Staudacher ist wohl in Kärnten geboren, aber sein Referenzrahmen ist die Welt.