Bald ist es wieder so weit: Ausgestattet mit bunten Gewändern, Kronen und Weihrauch kommen die Sternsinger in die Häuser und läuten damit das neue Jahr feierlich ein. In der Feldkirchner Stadt sind sie etwa vom 2. bis zum 4. Jänner unterwegs und wer ihnen dabei die Tür öffnet, dem singen sie das eine oder andere Sternsingerlied.
„Die Kinder freuen sich schon darauf, den Segen auszutragen und Freude bei den Menschen zu verbreiten“, erzählt Gisela Gsodam, Pastoralassistentin der Pfarrkirche Maria im Dorn: „Außerdem lieben sie es, sich einmal als König verkleiden zu dürfen.“ Gemeinsam mit Josef Dolezal organisiert Gsodam das diesjährige Sternsingen und ist dabei für rund ein Dutzend Gruppen zuständig. „Wir versuchen, wirklich jedes einzelne Haus zu besuchen“, beteuert Gsodam, die als Kind selbst Sternsinger und später jahrelang als Begleiterin tätig war: „Sollten wir trotzdem jemanden zu Hause verpassen oder gar vergessen, so kann man sich das Segensband auch nachträglich in der Pfarre besorgen und vor Ort segnen lassen.“
Keine Nachwuchssorgen
Über zu wenig Nachwuchs muss sich die Pastoralassistentin keine Sorgen machen, da sich stets genug Kinder und Jugendliche zum Sternsingen finden. Allerdings sei Feldkirchen ein äußerst weitläufiges Gebiet und das Abgehen von Wohnblocks sehr zeitaufwendig. Aus diesem Grund wird der Segen heuer auch erstmals an fixen Standorten zu festgelegten Zeiten überbracht. „So gibt es für jeden die Möglichkeit, die Sternsinger zu hören“, freut sich Gsodam.
Auch in Tiffen müssen die Sternsinger teilweise längere Strecken zurücklegen. Einige der insgesamt 340 Haushalte sind hoch gelegen und nur mit dem Auto erreichbar, wie auch Thomas Rindler weiß. Seit etwa 30 Jahren leitet er das Sternsingen in der Gemeinde und hat einiges zu erzählen: „Es gab schon Winter, in denen uns der Schnee einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Dann mussten wir am Tag darauf einen neuen Versuch starten, um wirklich alle Häuser in Tiffen zu besuchen.“
Spaß im Vordergrund
Bis jetzt sei es den Sternsingern jedoch immer gelungen, selbst den entlegensten Familien die frohe Botschaft zu überbringen. Mittlerweile ist es auch Tradition, dass sich die Gruppen nach getaner Arbeit im Haus von Mitorganisatorin Sigrid Tauchhammer einfinden. Dort lassen sie den Abend dann in Ruhe ausklingen. „Wir sind eine buntgemischte Truppe mit Kindern und Jugendlichen aus dem Dorf, die das alle freiwillig machen“, meint Rindler dazu: „Es geht um das Gemeinschaftsgefühl – und natürlich auch ein wenig um die Gaude danach.“ Dieses Jahr zieht Rindler mit seinen Sternsingern am 27. Dezember von Haus zu Haus. Außerdem gibt es am 6. Jänner beim Gottesdienst in Tiffen die Möglichkeit, die Sternsinger noch einmal zu hören.
Indes werden auch in Klein St. Veit erste Vorbereitungen für das Sternsingen getroffen: Hier kümmern sich Gabi und Lisa Wedenig als eingespieltes Mutter/Tochter-Duo um insgesamt acht Gruppen und somit rund 32 Kinder, darunter viele Volksschüler, aber auch einige Firmlinge. Anfangs habe man probiert, die Jugend über den Pfarrbrief für das Sternsingen zu motivieren. „Aber als das nicht so gut funktionierte, sind wir dazu übergegangen, die Kinder direkt anzusprechen – und das mit Erfolg!“, erzählt Lisa Wedenig: „Jetzt gehen die meisten unserer Sternsinger tatsächlich über Jahre hinweg begeistert mit.“
Für den guten Zweck
Vor allem die Kleinsten seien wahnsinnig stolz auf ihre Rolle als König oder Sternträger, fügt sie noch an: „Sie merken, dass sie einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft leisten. Gerade die älteren Menschen freuen sich immer wahnsinnig über den Besuch.“ Auch werde stets für den guten Zweck gesammelt. Dieses Jahr kommen die Spenden der Dreikönigsaktion etwa Hilfsprojekten in Nepal, Kenia und Tansania zugute.
In St. Ruprecht bei Feldkirchen kann sich Kornelia Sonvilla ebenfalls nicht über mangelndes Interesse am Sternsingen beklagen. Seit über 10 Jahren studiert sie mit den Kindern die altbekannten Lieder und Sprüche ein. Für Sonvilla steht vor allem das Verbindende im Mittelpunkt. „Zwar bekommen die Kinder bei den Hausbesuchen ab und zu etwas Kleingeld oder ein paar Süßigkeiten, aber im Grunde wollen sie einfach nur Heiterkeit verbreiten“, ist sie sich sicher: „Die größte Motivation für unsere Sternsinger sind die positiven Rückmeldungen aus der Gemeinde.“