„Nach jahrelangen Bemühungen, das Eingangsportal in Nikolsdorf zu errichten, ist es nun soweit: Die Arbeiten sind im Finale.“ Die Freude ist Tourismusverbands-Obmann Franz Theurl auch durchs Telefon anzuhören. Viele Jahre hatte Theurl darum gekämpft, dass nach dem 2016 im Schneetreiben eingeweihten Portal am Felbertauern auch von Osten anreisende Gäste gebührend in Osttirol willkommen geheißen werden.
Langer Kampf um die nötigen Gelder
Mehr als ein Jahrzehnt lang „grüßte“ an der Drautalstraße B 100 nämlich ein verwitterter Betonblock – Rest des bis 2012 existierenden, einstigen Willkommensportals. Bereits 2017 legte der Tourismusverband Pläne für ein neues Portal vor und stellte einen Gestattungsantrag an das Baubezirksamt. Die damalige Version war aus statischen Gründen auf dem vorhandenen Sockel nicht möglich, danach zogen die Jahre ins Land. Im Vorjahr bewilligte der Planungsverband Lienzer Talboden dann nötige Gelder, auch das Land Tirol sagte Unterstützung zu.
Wer nun aus Kärnten kommend in Richtung Osttirol fährt, sieht, dass es plötzlich schnell ging: Das Portal ist fertig und nur noch von einer Hülle bedeckt. Wie am Felbertauern ist der aus Osttirol stammende und in Oberkärnten lebende Künstler Georg Planer tätig geworden und hat eine eindrucksvolle Skulptur geschaffen. Apropos: Im April 2012 war es die Kleine Zeitung, die ein Voting über den gläsernen Entwurf von Planer ins Leben rief. 1328 Stimmen wurden abgegeben, 70 Prozent gefiel Planers Skulptur. Die neue trägt die Züge derer am Felbertauern. Es wird jedoch keine liegende, sondern eine stehende Frau dargestellt. Diese soll laut Aussendung des Tourismusverbandes „die tiefe Verbundenheit des Menschen mit der Natur, für Fruchtbarkeit, Ursprünglichkeit und das Leben im Einklang mit der Erde, ganz im Sinne der Inwertsetzung und des Schutzes der unberührten Natur in Osttirol“ darstellen.
Natürliche Bruchstellen im Glas lassen dabei immer wieder Lichtlinien und -punkte entstehen, die Berge der Umgebung werden ineinander gespiegelt. Trotzdem lässt das Glas Durchblicke auf die reale Landschaft zu. Durch Sonneneinstrahlung beginnt die Skulptur ähnlich einem Kristall zu leuchten und lässt Assoziationen zu Wasserfällen entstehen. Nachts wird das Kunstwerk beleuchtet, sodass die Glasskulptur von unten nach oben hin immer heller wird. Der Osttirol-Schriftzug im Sockel leuchtet ebenso.
Am Mittwoch fallen die Hüllen
Fertiggestellt wurde die Skulptur von Gerhard Moser, Spezialist für künstlerische Glasgestaltungen, der zusammen mit Planer auch bei den finalen Einrichtungsarbeiten anwesend war. Diese sind nun soweit fertiggestellt, dass Theurl stolz verkündet: „Es gibt in den nächsten Tagen die Enthüllung des gelungenen Werkes.“
Inzwischen steht das Datum fest: Am Mittwoch, den 20. August wird die Frau aus Glas ihre Hüllen fallen lassen.