Oft als „Geisterbusse“ verspottet, nimmt das Interesse an den Lienzer Stadtbussen buchstäblich Fahrt auf. Rund 280.000 Fahrgäste lösten im Vorjahr ein Ticket. Vor fünf Jahren waren es noch weniger als die Hälfte. Im Schnitt sind derzeit in jedem der Busse 14 Fahrgäste unterwegs – bei 25 Sitzplätzen gilt das laut des Verkehrsverbunds Tirol als „gute Nutzung im kleinstädtischen Raum.“
Hocherfreut darüber zeigte sich Mobilitätslandesrat René Zumtobel (SPÖ) bei einem Vorortbesuch. Zumtobel sieht die positive Entwicklung in Lienz exemplarisch für eine erfolgreiche Mobilitätspolitik im ländlich-urbanen Raum: „Wenn Taktung und Linienführung gezielt verbessert und an regionale Bedürfnisse angepasst werden, schafft der öffentliche Verkehr einen echten Mehrwert für Mensch und Klima.“
Zentraler Bestandteil der Stadtentwicklung
Für die Lienzer Bürgermeisterin Elisabeth Blanik ist der Ausbau des öffentlichen Verkehrs zudem ein zentraler Bestandteil der Stadtentwicklung: „Ein modernes Lienz braucht eine moderne Mobilität. Das heißt auch: weniger Autoverkehr in der Innenstadt. Die Menschen wollen unkompliziert in die Stadt kommen, ohne Parkplatzsuche, ohne Stau. Immer mehr entscheiden sich bewusst für den Bus, anstelle des Autos.“
Besonders beliebtes Ziel ist der Tristacher See
Damit dies gelingen konnte, wurde die Linienführung im Lienzer Talboden mehrfach optimiert. Vor allem die Umstellung von einer Ring- auf eine Sternlinie, die Thurn, Gaimberg, Tristach und Amlach mit Lienz beziehungsweise dem Mobilitätszentrum verbindet, war ein wichtiger Schritt, um die Nutzung der Stadtbuslinien 1, 2 und 3 sowie des Schülerbusses alltagstauglicher zu machen. „Für die Menschen bedeutet das kürzere Fahrzeiten, klare Linienführungen und direkte Wege. Ein Angebot, das ankommt und den Umstieg auf den Bus erleichtert“, so Alexander Jug, Geschäftsführer des Verkehrsverbunds Tirol.
Die Stadtbusse verkehren im Stundentakt und das während der Sommer- und Wintersaison täglich. In den Monaten dazwischen an sechs Tagen pro Woche. Besonders beliebt sind die Verbindungen zwischen Lienz und Thurn sowie – wenig verwunderlich – zum Tristacher See, der nicht nur im Sommer mit seinem Strandbad ein begehrtes Ziel ist.