Im Bezirk Lienz wurden im vergangenen Jahr 84 Fahrräder als gestohlen gemeldet – das sind 2,4 Prozent mehr als 2023. Damit liegt Osttirol zwar deutlich unter den Zahlen der urbanen Hotspots wie Innsbruck, der Trend zeigt jedoch auch hier: Fahrräder sind begehrtes Diebesgut – und das nicht nur in den Städten.
Landesweit wurden in Tirol im Vorjahr laut Daten des BMI und der Mobilitätsorganisation VCÖ 1348 Fahrraddiebstähle registriert – ein Anstieg um 7,5 Prozent. In Innsbruck wechselten 730 Fahrräder unfreiwillig den Besitzer – das sind 17,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Auch im Bezirk Innsbruck-Land wurde deutlich mehr gestohlen (plus 19,6 Prozent, 195 Fälle). Im Kontrast dazu konnten mehrere Bezirke Rückgänge verzeichnen: Landeck meldete mit minus 35,1 Prozent den stärksten Rückgang bei nur noch 24 Fällen. Auch in Kitzbühel (75 Fälle, minus 13,8 Prozent) und Kufstein (134 Fälle, minus 13,5 Prozent) wurden weniger Räder gestohlen. Selbst Imst und Schwaz verzeichnen ein kleines Minus.
Die Aufklärungsquote bleibt niedrig
Die Polizei konnte landesweit nur rund 15 Prozent der Fälle aufklären, was für Betroffene oft bedeutet: Einmal gestohlen, für immer verloren. Der VCÖ sieht den Schlüssel zur Prävention vor allem in der Infrastruktur: „Was fehlt, sind ausreichend sichere Fahrrad-Abstellplätze – vor allem bei Freizeiteinrichtungen, Einkaufsstraßen und Bahnhöfen“, betont VCÖ-Sprecher Christian Gratzer.
Um herauszufinden, wo genau Radabstellplätze fehlen, hat der VCÖ eine Online-Karte gestartet, auf der Bürger fehlende Fahrradstellplätze melden können. Diese Eingaben werden gesammelt und an die Gemeinden weitergeleitet. Einträge sind bis zum 4. Mai möglich. Ziel ist, gemeinsam mit der Bevölkerung Radfahren nicht nur komfortabler, sondern auch sicherer zu machen – gerade in Regionen wie Lienz, wo der Fahrradtourismus stetig zunimmt.
Tipps gegen Diebstahl: Absperren, registrieren, sichern
Der VCÖ empfiehlt außerdem, Fahrräder immer abzusperren – auch bei kurzen Stopps – und mit einem hochwertigen Schloss den Rahmen an einen fix verankerten Bügel zu sichern. Schnellspanner sollten durch Sicherheitsschrauben ersetzt und die Rahmennummer dokumentiert werden. Wer ein hochwertiges Rad besitzt, sollte über eine Fahrraddiebstahl-Versicherung nachdenken, idealerweise inklusive Teilediebstahl.