Bei der zweiten Osttiroler Bezirksversammlung des Landesverbands Tiroler Direktvermarkter wurde eines deutlich: Die Herausforderungen in der Landwirtschaft sind groß – doch der Wille, weiterzugehen, ist ungebrochen. Im Zentrum des Abends stand die Frage, wie bäuerliche Arbeit und die daraus entstehenden Lebensmittel künftig ehrlich und greifbar vermittelt werden können.
Das Impulsreferat von Bianca Blasl setzte dabei starke Akzente. Sie zeigte eindrucksvoll, wie direkte und unverfälschte Kommunikation neue Brücken zwischen Produzierenden und Konsumierenden schlagen kann. „Wir brauchen echte Geschichten, echte Bilder – und Menschen, die sich trauen, Landwirtschaft so zu zeigen, wie sie wirklich ist“, betonte Blasl. Ihre zentrale Botschaft: Nicht Perfektion, sondern Authentizität schafft Vertrauen.
Auf dem richtigen Weg
Die Teilnehmer nahmen diese Impulse mit großer Offenheit auf und diskutierten engagiert über neue Wege in der Öffentlichkeitsarbeit. Gerade in der Direktvermarktung, wo der persönliche Kontakt zur Kundschaft zählt, ist nachvollziehbare und glaubwürdige Kommunikation unerlässlich.
Bezirksobmann Philipp Jans brachte es auf den Punkt: „Ich bin überrascht – aber vor allem stolz, wie groß die Wertschätzung für unsere Arbeit im Bezirk ist. Das zeigt uns: Wir sind auf dem richtigen Weg.“
Auch Bezirksbäuerin Karin Huber fand klare Worte. Trotz steigender Kosten und gesellschaftlicher Veränderungen würdigte sie den Einsatz der bäuerlichen Betriebe und betonte den starken Zusammenhalt im Verband. Besonders die Bedeutung der Lebensmittelproduktion müsse wieder stärker ins Bewusstsein rücken: „Viele Kinder wissen heute nicht mehr, wie ein Apfel wächst oder woher Milch kommt.“
Ein zentrales Anliegen bleibt deshalb die Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung. Der Kauf regionaler und saisonaler Produkte ist weit mehr als ein Trend – er ist ein aktiver Beitrag zur Stärkung der Region, zur Sicherung bäuerlicher Existenzen und zum Erhalt einer vielfältigen Kulturlandschaft. Ein Gewinn für alle Seiten.