Kauffrau Claudia Tscherne hat im September 2022 das "Rettungssackerl" in ihrem Adeg Markt in Lind im Drautal eingeführt. Dieses beinhaltet verschiedene Produkte, die kurz vor dem Ablauf stehen, aber noch genießbar sind. Mit dieser und weiteren Maßnahmen setzt sich die Kärntnerin aktiv für die Rettung von Produkten ein und konnte die Lebensmittelverschwendung seit der Eröffnung des Marktes um rund 60 Prozent senken.

"Besonders gegen Ende der Woche bleiben trotz aller Bemühungen und Kooperationen noch einige Lebensmittel übrig, die ich aufgrund ihres unmittelbar anstehenden Ablaufdatums am Montag nicht mehr anbieten kann", erklärt die Kauffrau. "Das konnte ich so nicht hinnehmen. Mit der Einführung des Rettungssackerls wollte ich einen Anreiz für meine Kundinnen und Kunden schaffen, um diese einwandfreien Produkte noch mit nachhause zu nehmen", so Claudia Tscherne weiter. Seitdem wird den Kunden im Adeg-Markt jeden Samstag ab 11 Uhr das Rettungssackerl zum Preis von 5 Euro angeboten. Die Produkte im Rettungssackerl haben insgesamt einen Wert von rund 20 Euro.

Obst, Gemüse, Molkereiprodukte

Heute, rund acht Monate nachdem das erste "Rettungssackerl" den Adeg-Markt verlassen hat, zieht Claudia Tscherne eine erfreuliche Bilanz: "Das Rettungssackerl wird von meinen Kundinnen und Kunden sehr positiv angenommen. Wir richten jeden Samstag zehn Sackerl her und befüllen sie meistens mit verschiedenen Obst- und Gemüsesorten sowie mit Molkereiprodukten."

Nach Angabe des aktuellen WWF-Reports werden jährlich rund 40 Prozent aller auf der Welt produzierten Lebensmittel vernichtet. Rein rechnerisch gehen also alle von Jahresbeginn bis zum 26. Mai produzierten Lebensmittel entlang der Wertschöpfungskette verloren und landen im Müll. In Österreich sind das mehr als eine Million Tonnen weggeworfene Lebensmittel pro Jahr. Daher ruft der WWF Österreich heuer am 26. Mai den Tag der Lebensmittelrettung aus.