Das einzige öffentliche Strandbad am Westufer des Weißensees bleibt diesen Sommer für Tagesgäste geschlossen. Michael Knaller, Chef der Strandbad Knaller GmbH, teilt auf der Homepage mit, dass ein längst fälliger Umbau des Hauptgebäudes im Strandbad aufgrund eines negativen Gemeinderatsbeschlusses nicht stattfinden kann. „Erster Schritt für den Umbau des 60 Jahre alten Gebäudes wäre die Ausarbeitung eines Teilbebauungsplanes gewesen. Im Vorfeld wurden Stellungnahmen der Ortsbildpflegekommission, der Abteilung Raumordnung des Landes und des technischen Baudienstes eingeholt. Sie signalisierten grünes Licht, doch die Abstimmung im Gemeinderat fiel mit knapper Mehrheit gegen die Ausarbeitung des Teilbebauungsplans aus“, schildert Knaller.

Der Umbau sah die Erhöhung des Dachgiebels um zwei Meter vor, um einen Ruheraum für eine öffentlich zugängliche Sauna zu schaffen. An der Firsthöhe hätte sich laut Knaller aber nichts geändert. Unter diesen Voraussetzungen könne keine zeitgemäße Gastronomie und sonstige Infrastruktur für den Betrieb des öffentlichen Strandbads zur Verfügung gestellt werden. Bis zu 700 Tagesgäste kamen an heißen Sommertagen ins Bad, heuer wird der Badespaß ausschließlich Saisonkartenbesitzern und den Campinggästen vorbehalten sein.

"Freier Seezugang ist angedacht"

„Angedacht ist aber, dass wir ein kleines Grundstück für die kurze Abkühlung als öffentlichen Seezugang zur Verfügung stellen“, sagt Knaller, der sich nach der heurigen Sommersaison erneut mit den Gemeindevorstandsmitgliedern zusammensetzen und an einer Lösung arbeiten will.

Zu den Bedenken, welche die Gemeinderäte bei der Abstimmung im März geäußert haben, sagt Bürgermeisterin Karoline Turnscheck (ÖVP): „Der Tenor lautete, dass es einen gültigen Bebauungsplan gibt und man mit einer Ausnahmeregelung keine weiteren Sondergenehmigungen provozieren will.“ Man habe Fachleute in das Projekt eingebunden, die Mandatare wurden ausführlich informiert. „Ich halte es für ein kluges Projekt, das die Erhaltung des Bestands vorsieht und keinen zusätzlichen Grund in Anspruch nimmt“, sagt Turnscheck. Im Herbst werden die Karten vielleicht neu gemischt.