In vollem Gange ist derzeit die Hanfkorn-Ernte von Unternehmer August Mayer in Treffling bei Seeboden. „Das unbeständige Wetter zu Beginn des Sommers hat auch bei unseren Feldern seine Spuren hinterlassen. Heftige Gewitter haben die Saat ausgespült, und die extrem heißen Tage der vergangenen Wochen in Kombination mit zu wenig Niederschlag führten zu Ernteeinbußen von bis zu 40 Prozent“, erzählt der Textil-Unternehmer. Kein Nachteil ohne Vorteil: Die Qualität der Ernte ist dafür perfekt! Die gewonnenen Hanfkörner werden zu Öl gepresst. „Aus einem Kilogramm Hanfkörner entstehen 250 Milliliter Hanföl“, erklärt Mayer, der sein „Augustin“-Öl beim Landmarkt in Seeboden und an seinem Goldeck Textil-Firmenstandort in Seebach verkauft. Der Presskuchen, das ist der Rückstand der Ölpressung, wird zu Mehl und Protein. Ein Teil der Körnerernte wird als Knabbergebäck in den Geschmacksrichtungen Salz und Karamell verarbeitet, alles im Keller des Firmenstandortes. In der Ortschaft Kolm hat der Textilfabrikant sein Hanf-Hobby noch etwas erweitert: Hier hat er ein Versuchsfeld, wo er spezielle THC-arme Sorten anbaut, aus dessen Stroh er eine Faser gewinnen will, die er in seinem Bettwarensortiment verarbeiten will. „Um eine Versuchsreihe zu starten, brauche ich in etwa fünf bis zehn Kilogramm Faser, damit ein Spinnfaden erzeugt werden kann.“ Derzeit ist ein Praktikant damit beschäftigt, die Faser händisch auszulösen.
Andrea Steiner