Als wahre Trainerlegende wird Peter Prodinger in Erinnerung bleiben. Der am 6. März 1941 geborene Heiligenbluter, der sich mit Ehefrau Burgi in Großkirchheim sein Leben aufgebaut hatte, verstarb am 18. April im Alter von 84 Jahren. Prodinger entwickelte bereits in der Kindheit sportlichen Ehrgeiz. Nach der Volksschule in Heiligenblut besuchte er die Hauptschule in Winklern und später die Handelsschule in Villach, wo er im Internat lebte. Dort war er bei den Sportarten Faustball, Handball, Leichtathletik oder Skifahren stets vorne dabei. Der alpine Skirennsport wurde zu seiner Leidenschaft. Als Mitglied des Kärntner A-Kaders startete er bei internationalen FIS-A-Rennen – dem damaligen Pendant zum heutigen Weltcup.
Nach Beendigung seiner Rennkarriere schlug er 1962 die Trainerlaufbahn ein. Zunächst als Cheftrainer des Kärntner Landesskiverbands, ab 1966 im B-Team des Österreichischen Skiverbands (ÖSV). 1972 arbeitete der Mölltaler im A-Kader – gemeinsam mit Ernst Hinterseer unter der Leitung von Toni Sailer. 1976 wurde er zum Cheftrainer der ÖSV-Technikergruppe ernannt, während Charly Kahr die Abfahrer betreute.
Japan wurde ihm zur zweiten Heimat
Es folgten weitere Stationen – etwa als Privattrainer von Marc Girardelli sowie als Betreuer der deutschen Skirennläuferin Christa Kinshofer und des japanischen Skirennläufers Tetsuya Okabe. Schließlich übernahm Prodinger das japanische Nationalteam bis einschließlich der Saison 2005. Japan wurde ihm zur zweiten Heimat. Der mehrfach ausgezeichnete Trainer hatte ein außergewöhnliches Gespür für den Menschen, nicht nur für den Athleten. Er formte Weltcupsieger, Weltmeister und Olympiasieger, aber wichtiger als Medaillen waren ihm stets Fairness und das Miteinander. Neben dem Skisport galt seine Liebe der Natur, der Fliegenfischerei und der Jagd. Der Vater von Michael und Axel liebte es zu reisen, neue Länder und Kulturen kennenzulernen und fand große Erfüllung darin, Zeit mit seinen drei Enkelkindern zu verbringen. Die Trauerfeier für den weltoffenen Bürger findet am 26. April, um 14 Uhr, in der Pfarrkirche Sagritz statt.