Erst im Dezember musste die Traditionsfleischerei Sajovitz in Wolfsberg konkursbedingt schließen und schon bald sperrt eine andere Fleischerei im Lavanttal zu, weil kein Fachpersonal gefunden werden kann. "Es ist traurig genug, dass wir diesen Entschluss fassen haben müssen. Aber seit der Coronapandemie ist es unmöglich, als Kleinbetrieb Fachpersonal zu bekommen", klagt Hans Jäger, der deshalb nach zehn Jahren seine Fleischerei in der Bahnhofstraße in St. Stefan schließen wird.

Der Abverkauf der Fleischwaren läuft bereits, die Hans und Sylvia Jäger in der Vergangenheit von regionalen Bauern bezogen und verarbeitet haben. Voraussichtlich Ende Februar wird die Fleischerei geschlossen. "Früher hatten wir von Montag bis Samstag geöffnet, aber seit Corona haben wir unsere Öffnungszeiten immer mehr einschränken müssen, da haben die Personalprobleme begonnen. Seit Jänner haben wir nur noch mittwochs bis samstags von 8 bis 12 Uhr geöffnet", fährt Hans Jäger fort, der seinen Kunden danken will.

Beruflich neu orientieren

Schon vor Jahren hat sich Familie Jäger vermehrt auf den Verkauf von Fischspezialitäten konzentriert. "Ob wir mit der Fischzucht weitermachen werden, weiß ich noch nicht. Das wird sich in den nächsten Monaten weisen", sagt der 52-Jährige, der sich – wie auch seine Frau – beruflich neu orientieren wird. "Es wird eine komplett andere Branche", sagt Jäger, der nicht näher darauf eingehen will. Das Gebäude in St. Stefan, in dem Familie Jäger wohnt und in dem sich die Fleischerei befindet, soll verkauft werden. Nicht aufgeben will Hans Jäger hingegen die Fischteiche hinter der Fleischerei: "Die Fische sind mein großes Hobby."