Keine Frage! Corona war das beherrschende Thema des vorübergegangenen Jahres. Das Virus selbst, das wie ein unvorhersehbarer Tsunami über die Menschen hereinbrach, das Krankheit und Tod brachte. Die Lockdowns. Die wirtschaftlichen Folgen. Die Absagen von Veranstaltungen. Die Auswirkungen auf alle Bereiche des täglichen Lebens, was sich auch mit neuen Begriffen wie „Homeoffice“ oder „Distance learning“ im Gedächtnis einbrannte.
Dennoch verlor man die Zukunft nicht aus den Augen. Vor allem auf der politischen Ebene des Tales richtete sich der Blick bereits auf die Gemeinderatswahlen im Februar 2021 – und neben vielen bekannten und neuen Kandidaten beschlossen vier „alte Hasen“, nicht mehr für das Amt des Bürgermeisters zu kandidieren, sondern den Sessel für die kommende Generation frei zu machen.
In Wolfsberg zog sich Hans Peter Schlagholz (SPÖ) aus der Politik zurück. Der 66-Jährige war nach einer Jahrzehnte umfassenden politischen Karriere seit 2011 Stadtoberhaupt der Bezirkshauptstadt. Bei einer möglichen Wiederwahl wäre Schlagholz sonst im Alter von mehr als 70 Jahren noch aktiv gewesen – und das wollte er nicht. „Denn wieder anzutreten, bedeutet, den politischen Weg weiter zu schreiten und nicht nach einem Jahr abzubrechen“, erklärte er gegenüber der Kleinen Zeitung. Sein Nachfolger im Amt und damit Spitzenkandidat bei der Wahl 2021 ist Hannes Primus, langjähriger Gemeinderat und vorher erster Vizebürgermeister.
In St. Andrä wählte Peter Stauber (SPÖ) nach 23 Jahren als Bürgermeister den Schritt ins Privatleben. Maria Knauder trat in seine Fußstapfen. Stauber, ebenfalls 66 Jahre alt, gab aber nicht nur die Funktion des Gemeindechefs ab, sondern auch jene des Präsidenten des Kärntner Gemeindebundes. Diese Aufgabe liegt nun in den Händen von Günther Vallant. „Mein Rückzug hat in erster Linie gesundheitliche Gründe. Im Vorjahr hatte ich zwei schwere Rückenoperationen und bin froh, wieder so halbwegs gerade gehen zu können“, sagte Stauber zur Kleinen Zeitung.
In St. Paul nahm Hermann Primus (SPÖ) recht überraschend den Hut. Anlässlich seines 70. Geburtstages im Jänner hatte Primus zwar noch angedeutet, erneut für eine Periode zur Verfügung zu stehen, danach überlegte er es sich aber anders. Neuer Bürgermeister wurde der SPÖ-Gemeinderat und Sektionsvorsitzende Stefan Salzmann, der seit 2015 in der Kommunalpolitik ist.
Und last but not least gab Josef Ruthardt (SPÖ) in Lavamünd als viertes Urgestein im Bund der Lavanttaler Bürgermeister seinen Abschied bekannt, und zwar aus gesundheitlichen Gründen. Ruthardt ist zwar bis zur Wahl 2021 noch im Amt, wird sich aber nicht mehr als Kandidat aufstellen lassen. Er leitete die Geschicke der Gemeinde seit 2013. Als Bürgermeisterkandidaten wird die SPÖ Raphael Golez ins Rennen schicken.
Jahresrückblick 2020
Ein Jahr der Abschiede aus der Politik im Lavanttal
Vier Urgesteine werden bei den Gemeinderatswahlen 2021 nicht mehr antreten. Und Wind und Gegenwind gab es bei Windparks. Und auch sonst war 2020 ein ereignisreiches Jahr - auch abseits von Corona.
© Markus Traussnig