Wie der Kreditschutzverband KSV 1870, der Alpenländische Kreditorenverband und der Österreichische Verband Creditreform berichten wurde über das Vermögen der Firma „BKG Big Kommunal GmbH“ in Frantschach – St. Gertraud ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung am Landesgericht Klagenfurt eröffnet. Gegenstand des Unternehmens ist die Durchführung kommunaler Dienstleistungen, Sommer- und Winterdienst, Tiefbau, Vermietung und Verpachtung, Erhaltung von Baustraßen sowie die Baufeldpflege. Alleingesellschafterin ist Michaela Fritzer, als Geschäftsführer ist Roland Gallor tätig. 23 Dienstnehmer und rund 150 Gläubiger sind betroffen. Die Passiva belaufen sich auf rund 2,6 Millionen Euro. Die Aktiva auf 860.000 Euro. Die vermögensrechtliche Überschuldung liegt sohin bei rund 1.740.000 Euro. Ein Sanierungsplan mit einer Quote von 20 Prozent zahlbar bis 31. März 2027 liegt bereits vor.
Wie dem KSV1870 bekannt ist, sollen die für die Erfüllung des Sanierungsplanes nötigen Mittel in erster Linie durch die Erfüllung der bestehenden Aufträge sowie allenfalls durch finanzielle Unterstützung Dritter aufgebracht werden. Letzteres soll dadurch möglich sein, dass ein Investor gefunden wurde, der sein Interesse bekundete, nach Abschluss des Sanierungsverfahrens einen Geschäftsanteil zu übernehmen.
Begründung
Laut Schuldnerangaben wird die Insolvenzursache folgendermaßen begründet: „Das im Jahr 2012 gegründete Unternehmen nahm die operative Tätigkeit erst im Jahr 2017 auf, indem die Durchführung kommunaler Dienstleistungen für Gemeinden angeboten wurde. Aufgrund des sich eingestellten Erfolgs wurde das Angebot erweitert und konnten weitere nennenswerte Kunden akquiriert und Großaufträge (unter anderem die Erhaltung von Baustraßen sowie die Baufeldpflege) an Land gezogen werden. Von 2019 auf 2020 verdoppelten sich nahezu die Umsätze. Damit verbunden waren weitere Investitionen, die Anschaffung von Geräten und die Aufstockung der Dienstnehmer notwendig. Es wurde auch eine Liegenschaft in Fürstenfeld angekauft, welche als Unterkunft für die Mitarbeiter diente. Mit dem im Jahr 2023 eingetretenen Einbruch der Baubranche konnten die beigezogenen Subunternehmer nicht ausreichend beschäftigt werden, verblieben jedoch die Ausgaben für Leasingentgelte und der Lohnaufwand. Hinzu kam der Totalschaden einer Kehrmaschine und die Kündigung des Kreditrahmens durch die Hausbank.“ Die Angaben konnten in der kurzen Zeit vom KSV1870 noch nicht überprüft werden.
Ab sofort können Gläubigerforderungen bis zum 14. Jänner 2025 (gerichtliche Anmeldefrist) angemeldet werden. Zum Insolvenzverwalter wurde Herbert Juri, Rechtsanwalt in Wolfsberg, bestellt. Die erste Gläubigerversammlung, Berichts- und Prüfungstagsatzung findet am 28. Jänner 2025 und die Sanierungsplantagsatzung findet am 18. März 2025 statt.