Der SV Markt Reichenfels plant einen Neuanfang. „Wir möchten den Verein wieder aufleben lassen und arbeiten gerade daran“, verrät Bürgermeister Manfred Führer (ÖVP), Obmann des Vereines. Schon vor der Corona-Pandemie hatte der Verein mit Problemen zu kämpfen. „Nach der Pandemie war es ganz aus. Durch einige Spielerabgänge war es auch nicht mehr möglich, eine spielfähige Mannschaft aufzustellen. In kleinen Ortschaften ist es nicht einfach, Leute zu finden. Eine Mannschaft zusammenzukaufen, ist aber nicht Sinn und Zweck. Es sollten schon unsere jungen Talente spielen“, sagt Führer, der darauf hinweist, „dass es keinerlei Streitereien gegeben hat“.

Nicht nur der Verein, sondern auch die Kampfmannschaft soll neu aufgestellt werden. Gelingen soll dies durch eine Kooperation mit dem SV Bad St. Leonhard. „Im Herbst wollen wir, dass wieder Spiele vom Kärntner Fußballverband am Sportplatz in Reichenfels bestritten werden. Es gibt schon welche, die spielen möchten. Ich bin überzeugt, dass wir das schaffen werden“, sagt Führer. Zuletzt spielten die Reichenfelser vorwiegend in der 2. Klasse, also in der untersten Liga mit. Hin und wieder schafften sie es auch in die 1. Klasse. Zu den Kooperationsplänen äußert sich Peter Schlacher, Obmann vom SV Bad St. Leonhard, kaum: „Wir verhandeln noch“, meint er. Ziel sei es jedenfalls, dass die Spieler der Bad St. Leonharder Reservemannschaft dadurch öfters auf das Spielfeld kommen: „Sie haben oft bis zu vier Wochen lang kein Spiel“, so Schlacher. In der 1. Klasse D sind die Bad St. Leonharder zurzeit jedenfalls sehr erfolgreich und führen die Tabelle an.

Das Vereinsgebäude des SV Markt Reichenfels
Das Vereinsgebäude des SV Markt Reichenfels © KK

Gegründet wurde der SV Markt Reichenfels im Jahr 1973. Voraussichtlich im Mai soll die Ausschreibung für die Neuwahlen starten. „Um unser Ziel zu erreichen, benötigen wir aber auch die Unterstützung der Bevölkerung“, weist Führer hin. In den sozialen Medien startete er bereits einen Aufruf zur Gewinnung neuer Mitglieder. „Wir freuen uns über jede Form der Unterstützung. Nur so können wir ein ordnungsgemäßes Vereinsgeschehen bewältigen“, sagt Führer. Der Sportplatz jedenfalls könne jederzeit bespielt werden. „Darauf haben wir immer geachtet“, so Führer.

Auflösungen

In letzter Zeit war im Lavanttal mehrmals die Rede, dass Vereine und sogar eine Einsatzorganisation vor dem Aus stehen. So löste sich nach 40 Jahren beispielsweise auch die Trachtengruppe Lavamünd auf. „Wir mussten leider von vielen unserer Mitglieder Abschied nehmen und jeder Einzelne hinterließ eine Lücke, die sich nicht mehr schloss“, hieß es damals. Im Februar verkündete auch der älteste Lavanttaler Verein, der MGV Wolfsberg, dass nach 172 Jahren Schluss ist. Was die Gründe für die Auflösung waren? Bereits seit Längerem wurde händeringend um neue Mitglieder geworben – allerdings vergebens. Dasselbe Schicksal ereilte auch die Freiwillige Feuerwehr Twimberg, die sich wegen Personalproblemen auflösen musste. Ein Schritt, den im Lavanttal zum ersten Mal eine Feuerwehr machen musste.