Atomstrom ist als Anlageform für die Kirche ebenso tabu wie multinationale Konzerne, die Landstriche in der dritten Welt ausbeuten. Ökologisch-ethische Investments sind es daher, auf die die Kirche setzt.
Aufgabe der Kirche. Solches Handeln sieht Alois Schwarz, Oberhaupt der Diözese Gurk-Klagenfurt und Referatbischof für Umwelt, als eine wichtige Aufgabe der Kirche. Seine Diözese sei bei ihren Veranlagungen für die Pensionsvorsorge der Priester mit gutem Beispiel vorangegangen, heißt es anlässlich der Österreischen Pastoraltagung in St. Virgil in Salzburg. Seit zwei Jahren lasse man alle Investments von Experten prüfen, ob sie mit ökologisch-ethischen Grundsätzen vereinbar sind, erklärte Schwarz am Freitag.
Vorbildwirkung. Ob ein Fonds in Unternehmen investiert, die Atomstrom erzeugen, spielt dabei ebenso eine Rolle wie der Umgang mit Mitarbeitern oder der Umweltschutz. "Wir haben uns von zwei, drei Titeln zurückgezogen", so Schwarz. Ihm gehe es dabei um die Vorbildwirkung, die vom Beachten solcher Kriterien ausgeht. Die Erfahrung des Bischofs: "Man schneidet beim Zinsertrag nicht schlechter ab, wenn man ökologisch-ethische Aspekte beachtet."
Nachhaltigkeitsstrategien. Die Kirche sei ein wichtiger Ansprechpartner bei der Umsetzung von Nachhaltigkeitsstrategien, ist Ernst Sandriesser, Sprecher der Umweltbeautragten der katholischen Kirche in Österreich, überzeugt. So hätte beispielsweise das Bildungshaus St. Georgen am Längsee am Projekt "Sustainable Churches - Glaubwürdig nachhaltig wirtschaften" mitgewirkt und sich zertifizieren lassen.