Über das Vermögen der glanzfeuer GmbH mit Sitz in der St. Ruprechter Straße 90 in Klagenfurt wurde ein Konkursverfahren eröffnet. Das gaben der AKV Europa und der KSV1870 am Montag bekannt. Die Verbindlichkeiten des Unternehmens betragen rund 42.000 Euro, dem stehen Aktiva von etwa 14.500 Euro gegenüber. Daraus ergibt sich eine Überschuldung von rund 27.000 Euro. Von der Insolvenz betroffen sind zumindest zehn Gläubiger, Dienstnehmer gibt es keine. Laut Antrag wurde der Betrieb bereits eingestellt. Ob ein Sanierungsplan angestrebt wird, ist derzeit nicht bekannt.
Die glanzfeuer GmbH wurde im Juli 2022 gegründet und spezialisierte sich im Onlinehandel auf den Vertrieb dekorativer Tischfeuer und Designfeuerstellen. Geschäftsführer sind Alen Gagic und Roland Alexander Peter Röttger, als Gesellschafter sind Gagic mit 50 Prozent und die RR-Adventure GmbH mit den übrigen 50 Prozent beteiligt.
Amazon sperrte Produktkategorie
Wie aus dem Insolvenzantrag hervorgeht, war das Unternehmen auf Wachstum im Onlinehandel ausgerichtet. Rund 90 Prozent des Umsatzes wurden über Amazon erzielt – dieser Kanal war somit der zentrale Vertriebsweg. Im Jahr 2025 kam es jedoch zu einem plötzlichen Einbruch: Amazon sperrte die gesamte Produktkategorie „Mit Gel und flüssigem Brennstoff betriebene Feuerstellen und Kamine“. Da sämtliche Artikel der glanzfeuer GmbH in diese Kategorie fielen, wurden alle Angebote innerhalb weniger Stunden deaktiviert. Amazon begründet diese Maßnahme auf seiner Homepage damit, dass „Kunden darauf vertrauen können müssen, dass sie bei Amazon ein Sortiment an sicheren, zuverlässigen und konformen Produkten finden“. Bei Produkten in den gesperrten Kategorien gab es demnach erhebliche Sicherheitsbedenken, Rückrufe von Produkten verschiedener Marken und Berichte über schwere Verletzungen oder sogar Todesfälle.
Die Maßnahme traf das Start-up völlig unvorbereitet. Innerhalb kürzester Zeit kam der Umsatz nahezu vollständig zum Erliegen – ein Rückgang von fast 100 Prozent. Damit konnten Fixkosten, Marketingausgaben sowie bestehende Verpflichtungen gegenüber Lieferanten und Logistikpartnern nicht mehr gedeckt werden. Die Liquiditätsreserven waren rasch aufgebraucht, und die Gesellschaft musste schließlich Insolvenz anmelden.
Laut AKV Europa ist derzeit offen, ob ein Sanierungsplan vorgelegt wird oder die Vermögensverwertung im Rahmen des Konkursverfahrens erfolgt. Ab sofort können Gläubigerforderungen bis zum 23. Dezember (gerichtliche Anmeldefrist) angemeldet werden. Zur Insolvenzverwalterin wurde Kornelia Kaltenhauser bestellt. Die erste Gläubigerversammlung und Prüfungstagsatzung findet am 13. Jänner 2026 am Landesgericht Klagenfurt statt.