Das Unternehmen „Stroh“ stellt sich neu auf. Der Kärntner Rum-Hersteller mit Sitz in Klagenfurt geht eine Kooperation mit dem Lebensmittelhersteller „Spitz“ in Oberösterreich ein, was unmittelbare Auswirkungen auf den Standort in Kärnten haben wird.

Die „S. Spitz GmbH“ erhält von „Stroh“ einen langfristigen Herstell- und Abfüllauftrag. Ab dem Frühjahr 2026 werden die Rum-Produkte in Attnang-Puchheim hergestellt und abgefüllt. Das hat gleichzeitig die Folge, dass die Produktion in Klagenfurt aufgelöst wird. Von den insgesamt 18 Arbeitsplätzen fallen neun in der Herstellung, Produktion und Qualitätssicherung weg. Die übrigen Arbeitsplätze sind gesichert: „Die Zentrale von Stroh wird davon unabhängig weiterhin am Standort in Klagenfurt verbleiben und sich auf Markenführung, Vermarktung und die weitere Expansion konzentrieren“, heißt es in einer Presseaussendung.

Walter Scherb von „Spitz“ (links) und Harold Burstein von „Stroh“ gehen eine Kooperation ein
Walter Scherb von „Spitz“ (links) und Harold Burstein von „Stroh“ gehen eine Kooperation ein © Spitz/KK

Hoher Investitionsbedarf bei „Stroh“-Werk

Die Kosten für die Sanierung der in die Jahre gekommenen Anlage wären zu hoch gewesen, weshalb man sich zur Auflassung entschied, sagt Marketingbeauftragter Jürgen Gangoly. Der Rum-Produzent blickt dennoch zuversichtlich in die Zukunft. „Durch die Zusammenarbeit mit Spitz halten wir weiterhin unsere Spirituosenproduktion in Österreich. Damit stärken wir bewusst den Wirtschaftsstandort und sichern gleichzeitig herkunftsgeschützte Bezeichnungen wie ‚Inländerrum‘ oder ‚Jagertee‘ langfristig ab“, sagt Harold Burstein, Eigentümer der „Sebastian Stroh Austria GmbH“.

„Stroh“ zählt zu den ältesten Spirituosenherstellern Österreichs. Gegründet wurde das Unternehmen im Jahr 1832 im Lavanttal, die Produkte sind in über 40 Ländern erhältlich. Seit über 160 Jahren ist der neue Partner „Spitz“ in der Lebensmittelbranche aktiv. „Spitz“ und seine Tochterunternehmen „Gasteiner Mineralwasser GmbH“ und „Honigmayr Handelsgesellschaft mbH“ fertigen vom Rohstoff bis zum fertigen Endprodukt an drei österreichischen Standorten (Attnang-Puchheim, Bad Gastein und Tenneck) an.