Das Handyverbot an Schulen ist aktuell in aller Munde – in der Gesellschaft und in der Politik. Mit 1. Mai soll ein solches Verbot bereits in Kraft treten. Konstantin Gritzner hat sich mit diesem Thema im Rahmen seiner Vorwissenschaftlichen Arbeit, nunmehr Abschließende Arbeit, intensiv auseinandergesetzt und für die Präsentation dieser eine besondere Form gewählt: nämlich einen siebenminütigen Kurzfilm – eine Premiere an seiner Schule, dem BG/BRG Viktring.

„Ich beobachte sehr gerne meine Mitmenschen“, erzählt der 19-Jährige zum Hintergrund seines Projektes. Dabei sei ihm die Idee zum Film gekommen, dessen Anlass nicht aktueller sein könnte. Die Szenen sind allesamt aus dem Leben gegriffen – nach dem Läuten des Weckers ist der erste Griff zum Handy, um alle Nachrichten zu checken, und auch beim Frühstück und im Bus sind WhatsApp, Instagram und Facebook ständige Begleiter.

„Wir haben verlernt miteinander zu kommunizieren, das Schöne um uns herum zu sehen“, sagt der Maturant, der auch gerne in seinem Umfeld mit dem erhobenen Zeigefinger auf die aktuelle Entwicklung aufmerksam macht und sich ganz bewusst Handy-Auszeiten nimmt. „Wir tauschen Lebenszeit gegen digitale Ablenkung“, fasst er zusammen. Im Film will er darauf aufmerksam machen.

Es geht in Richtung Schauspiel

Als Kulisse für seinen Film „Caught in the Network – Gefangen im Netz“ diente das Haus seiner Eltern, Busse der Klagenfurter KMG und mehrere Orte in seiner Heimatstadt. Rund 20 Personen wirkten mit, Gritzner selbst übernahm die Hauptrolle. Seine Schauspielerfahrung kam dem Schüler dabei zugute: „Ich habe bereits am Stadttheater in kleinen Rollen mitgewirkt, war Statist in einem Kinofilm und bin Mitglied des Jugendclubs im Stadttheater.“ Gritzner zeigte sich zudem für das Drehbuch verantwortlich, traf auch die Musikauswahl. Das Geschehen am Set hielt Freund Dorian Radl fest, Freundin Lena Will behielt den Überblick.

Zwei Wochen dauerten die Dreharbeiten. Das eine oder andere Hoppala blieb da nicht aus. „Ich bin zum Beispiel von der Rizzibrücke in den Lendkanal gesprungen“, erzählt Gritzner, der nach der Matura und nach dem Bundesheer in Richtung Schauspiel und Film tendiert. Trotz behördlicher Genehmigung kam die Polizei. „Eine aufmerksame Passantin hatte offensichtlich Sorge.“ Unzählige Stunden saß der 19-Jährige dann an der Nachbearbeitung.

Die Mühen haben sich gelohnt: Die Arbeit wurde mit einem „Sehr gut“ benotet. In nur drei Tagen wurde Gritzners Film, der auch bereits bei Festivals eingereicht wurde, knapp 3000 Mal aufgerufen.