Der Alpenländische Kreditorenverband und der Kreditschutzverband von 1870 geben bekannt, dass am Landesgericht Klagenfurt ein Insolvenzverfahren über das Vermögen von Bernhard Hofstätter eröffnet wurde. Es handelt sich hierbei um ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung.

Hofstätter betreibt seit dem Jahr 2012 eine Werbeagentur als Einzelunternehmer. Unternehmensgegenstand sind Tätigkeiten in der Werbewirtschaft, insbesondere Anzeigeneinkauf und Testberichte bzw. Vor-Ort-Marketing. Die Verbindlichkeiten betragen derzeit insgesamt rund € 129.200,00. Von der Insolvenz sind rund 15 Gläubiger und keine Dienstnehmer betroffen.

Die Ursachen

Als Ursachen der Insolvenz werden im Antrag angeführt: Es besteht nach wie vor ein laufender, operativer Betrieb des Schuldners mit regelmäßig strukturierten Aufträgen von zwei jahrelang beständigen Auftraggebern (für die Magazine „Kärntner Wirtshauskultur“ und „Ocean 7“). Die Auftragslage war in den vorangegangenen Jahren grundsätzlich als konsistent und positiv einzustufen.

Aus dem erwirtschafteten Gewinn konnten die Lebenserhaltungskosten und die Unterhaltsverpflichtungen schon nur teilweise gedeckt werden. Kritisch waren besonders langfristige Auftragsausfälle in der Zeit der Corona-Pandemie zwischen 2019 und 2021.

In dieser Zeit konnte das Unternehmen langfristig deutlich weniger bis keine Umsätze verzeichnen. In der Folge wurden zahlreiche Ratenvereinbarungen mit Gläubigern wie dem Finanzamt Österreich oder der Sozialversicherungsanstalt der Selbständigen abgeschlossen, um die Zahlungsstockung in den Griff zu bekommen. Außerdem wurde ein Kredit aufgenommen.

In den darauffolgenden Jahren konnte das Unternehmen zwar wieder gewinnbringend betrieben werden, der erzielte Gewinn war jedoch zu gering, um neben den laufenden Kosten zusätzlich auch die vereinbarten Raten zu bezahlen. Aufgrund der, mit dem Betrieb einhergehenden, hohen Kosten und laufenden Aufwendungen aus Unterhaltsverpflichtungen, Sozialversicherungsbeiträgen und Versicherungen konnten die Verbindlichkeiten selbst in diesen umsatzreicheren Jahren nicht zurückgezahlt werden.

Hinzu kam eine schwere langfristige Erkrankung des Schuldners im Jahr 2023, mit welcher erneut ein deutlicher Umsatzrückgang einherging. Die Verbindlichkeiten wurden in der Folge immer höher. Die Ursachen des Vermögensverfalles liegen daher im Aufbau der Verbindlichkeiten in den Jahren 2019 bis 2021 sowie in der schweren Erkrankung des als Einzelunternehmer tätigen Schuldners im Jahr 2023.

Wenngleich die Auftragslage bzw. der operative Betrieb inzwischen wieder als positiv einzustufen ist, ergaben die offenen Verbindlichkeiten samt Betreibungskosten einen immer wiederkehrenden Liquiditätsengpass. Die Verbindlichkeiten in der Vergangenheit erfordern nun eine geordnete Sanierung des Unternehmens, um wieder zukunftsorientiertes Arbeiten zu gewährleisten.

Forderungsanmeldung

Ab sofort können Gläubigerforderungen bis zum 7. Jänner 2025 über den KSV bzw AKV angemeldet werden. Zum Insolvenzverwalter wurde der Klagenfurter Rechtsanwalt Leopold Wagner bestellt. Die erste Gläubigerversammlung und Prüfungstagsatzung findet am 21. Jänner 2025 und die Sanierungsplantagsatzung findet am 18. März 2025 statt.