„Das Christkind bringt uns keine Lohnerhöhung“, unter diesem Motto protestierten Handelsangestellte am Samstag, 9. Dezember, vor dem Einkaufszentrum City-Arkaden. Drinnen suchten und fanden Klagenfurterinnen und Klagenfurter sowie Auswärtige das passende Buch, Schmuckstück, Winteroutfit oder den passenden Gutschein - kurzum, das perfekte Geschenk, das am Heiligabend unter dem Weihnachtsbaum liegen wird.

Die Kundgebung hatte keine negativen Auswirkungen auf das Weihnachtsgeschäft. Laut Center-Manager Ernst Hofbauer waren sowohl der zweite Adventsamstag als auch der „Einkaufsfeiertag“ einen Tag davor „sehr gute Tage. Es waren auch viele Besucher aus Italien da. Ich kann es noch nicht in Zahlen fassen, aber den Gesprächen mit den Shop-Partnern habe ich entnommen, dass sie alle zufrieden sind.“ Gute Neuigkeiten, nachdem der erste Adventsamstag „eher verhalten war.“

Am Feiertag geschlossen

Jutta Claudia Hammerer von der Boutique „BonBon“ am Alten Platz ist aufgefallen, „dass die Laufkundschaft seit der Coronapandemie weniger geworden ist. Zum Glück haben wir viele treue Stammkunden.“ Auch die Gewohnheiten der italienischen Gäste hätten sich gewandelt. „Früher haben sie Accessoires wie Handschuhe und Kappen gekauft, jetzt sind sie eher Kunden für die Gastro.“

Ein weiterer Trend, den Hammerer beobachtet, bezieht sich auf die Öffnungszeiten: Immer mehr Geschäfte haben am 8. Dezember geschlossen. „In der Innenstadt sind es sicher 50 Prozent. Die Angestellten bekommen den doppelten Lohn und einen zusätzlichen Tag frei. Vielen Unternehmen ist das zu teuer, für das, was es bringt.“

„BonBon“ hatte am Feiertag trotzdem geöffnet, ebenso wie „Optik Buffa“ in der Kramergasse. „Das ist ein Service für die Kunden, ebenso wie die Samstagnachmittage im Advent. Rechnen darf man das nicht“, sagt Buffa-Inhaberin Ines Hrassnig. Ihr ist die „super Frequenz“ in der Innenstadt aufgefallen. „Die Stimmung ist gut, ob etwas gekauft wird, ist die andere Frage.“

Geringe Kaufkraft

Diese beschäftigt auch Südpark Center-Manager Heinz Achatz: „Es sind mehr Leute unterwegs, wie in den letzten Jahren aber die Kaufkraft ist gesunken. Es wird länger überlegt, ob und was man kauft. Die Teuerung hat da ihren Teil dazu beigetragen.“ Allerdings habe man noch fast zwei Wochen vor sich, ein Fazit deshalb verfrüht.

Rund 140 Millionen Euro Umsatz werden im Weihnachtsgeschäft in Kärnten gemacht, rund 330 Euro gibt der Einzelne für Weihnachtspräsente aus. Am häufigsten werden Gutscheine (mehr als 50 Prozent) gefolgt von Spielwaren (38 Prozent), Bekleidung (33 Prozent), Kosmetika (32 Prozent) und Büchern (24 Prozent) verschenkt.