Die Freizeit gänzlich in den Dienst der guten Sache stellen und sich monatlich bis zu 150 Stunden für ein Ehrenamt engagieren – das ist die große Leidenschaft von Margit Sonvilla aus Feldkirchen. Zwischen 12 und 15 Dienste zu je 12 Stunden leistet die 47-Jährige jeden Monat an der Rot-Kreuz-Bezirksstelle St. Veit. Dabei stehen die Menschlichkeit und der Wille zu helfen immer an erster Stelle. "Ich bin mit Herz und Leidenschaft bei der Sache. Es gibt für mich nichts Schöneres, als Menschen helfen zu können", erzählt Sonvilla.

Hilfe für Geflüchtete

Angefangen hat alles 2015 während der damaligen Flüchtlingskrise. "Als 2015 die große Fluchtbewegung durch Europa ging, habe ich mich dazu entschlossen, einen Beitrag zu leisten. So bin ich dann über die Flüchtlingshilfe zum Roten Kreuz gekommen und seitdem mit großer Leidenschaft im Dienst", berichtet Sonvilla. Nach einer halbjährigen Ausbildung zur Sanitäterin folgte der Aufstieg zur Einsatzfahrerin. "Mittlerweile lenke ich selbst den Rettungswagen und bin somit nicht nur für den Patienten, sondern auch für die Besatzung verantwortlich."

"Etwas zurückgeben"

Die Motivation der gebürtigen Feldkirchnerin ist auch nach acht Dienstjahren unverändert: "Ich liebe es einfach, Menschen helfen zu dürfen. Ich finde, jede Bürgerin und jeder Bürger sollte sich nach Möglichkeit in einer Form einem Ehrenamt widmen. Jeder Beitrag zum gesellschaftlichen Miteinander, und wenn er auch noch so klein ist, ist er wichtig. Und ich versuche, in meiner Funktion als Einsatzfahrerin, meinen Teil zum Gelingen beizutragen. Man sollte im Leben einfach auch etwas zurückgeben."

Margit Sonvilla und Kollege Christopher Linder
Margit Sonvilla und Kollege Christopher Linder © Florian Rankl

Die Tätigkeiten von Margit Sonvilla beim Roten Kreuz setzen sich nicht nur aus Blaulichtfahrten, sondern auch aus Krankentransporten und emotionaler Fürsorge zusammen. Vor allem einsame und alte Menschen sind oft dankbar, einfach nur einen Ansprechpartner zu haben. "Viele Leute denken bei den Einsätzen einer Sanitäterin immer an Verkehrsunfälle und jede Menge Blut. Dabei werden aber oft die zwischenmenschlichen Aufgaben vergessen. Der Transport und die Versorgung von alten Menschen, die keine Verwandten haben, sind genauso wichtig, wie deren emotionale Betreuung. Denn für nicht wenige Leute im fortgeschrittenen Alter sind die Sanitäter des Roten Kreuzes die einzigen Ansprechpartner."

Arbeiten in der Nacht, retten am Tag

Neben ihrer Tätigkeit beim Roten Kreuz ist Margit Sonnvilla auch beruflich sehr aktiv. So ist die Feldkirchnerin nicht nur bei Redmail für die Zustellung der Kleinen Zeitung zuständig, sondern auch als eigenständige Unternehmerin im Bereich der Logistik tätig. Trotz zweier Berufsfelder steht die Rettung für Sonvilla aber immer im Zentrum: "Da meine beruflichen Tätigkeiten hauptsächlich in der Nacht erfolgen, habe ich tagsüber genügend Freizeit. Diese Freizeit fließt beinahe vollumfänglich in das Rote Kreuz. Ich bin in diesem Zusammenhang natürlich meinem Mann sehr dankbar. Ohne seine Unterstützung und das Verständnis könnte ich nicht in diesem Umfang meinen Dienst bei der Rettung versehen."

Auch in der Zukunft möchte die 47-Jährige weiterhin beim Roten Kreuz aktiv bleiben. "Solange ich körperlich und geistig dazu imstande bin, werde ich diesem Ehrenamt mit Freuden nachgehen. Es ist meine große Leidenschaft und ich hoffe, in Zukunft noch einigen Menschen helfen zu können", verrät Sonvilla.