Seit mittlerweile gut 15 Jahren begleitet die Feldkirchnerin Christa Rottensteiner (62) Patienten in ihrer letzten Lebensphase und hilft allen Beteiligten, mit der Trauer umzugehen. Als Hospiz- und Trauerbegleitung ist sie ganz nah am Menschen, versucht den Betroffenen bis zuletzt beizustehen und die Angst, Schmerzen und Einsamkeit im Sterben zu lindern.

"Ich fühlte viel Schmerz"

Sie selbst absolvierte die Hospiz-Grundschulung im Jahr 2007, nachdem ihr Vater im Alter von 72 Jahren verstorben war. "Ich fühlte so viel Schmerz in mir, ich wollte anderen Menschen, die so etwas erleben, unbedingt beistehen – für mich war diese Entscheidung fast therapeutisch", erklärt die Mutter von vier erwachsenen Söhnen. 2011 folgte dann die Ausbildung zur Trauerbegleitung, damit sie nicht nur den Sterbenden selbst, sondern auch deren Familien während und nach dieser schweren Zeit eine Stütze sein kann.

Freiwillige Arbeit in der Pension

Durch ihre Arbeit im mobilen Pflegedienst der AVS in Feldkirchen kannte sie viele der Betroffenen im Bezirk bereits, einige kamen auch auf sie zu mit der Bitte um Unterstützung. Seit 2020 ist die ehrenamtliche Helferin in Pension, setzt ihre freiwillige Arbeit aber fort. Derzeit betreut sie drei Personen im häuslichen Bereich sowie eine im Pflegeheim. Wie diese Betreuung aussieht, ist von Fall zu Fall unterschiedlich. "Im Prinzip bin ich einfach immer da, wenn ich gebraucht werde", fasst Rottensteiner ihre Arbeit kurz zusammen.

Die meisten Fälle, die sie betreut, kennt sie schon länger. Sie macht im Prinzip Lebensbegleitung, steht den Menschen bis zum Schluss bei. "Ich besuche die Betroffenen, gehe spazieren, rede mit ihnen. Wenn es zu Ende geht, wollen viele noch über so viel sprechen und können das oft eher mit einer außenstehenden Person als mit der engsten Familie", erklärt die Oma von fünf Enkelkindern. Sie stimmt sich dabei jedoch immer eng mit den Angehörigen ab, möchte auch sie unterstützen und entlasten.

Rottensteiner weiß, wie man den Schmerz des Todes verarbeitet

So sehr die Pensionistin für ihr herausforderndes Ehrenamt brennt, so sehr braucht sie auch einen Ausgleich dazu. Am liebsten verbringt sie Zeit mit ihrer Familie oder werkelt im großen eigenen Garten, in dem sich Hühner, Enten und Gänse tummeln. "Langweilig wird mir bestimmt nicht", lacht die 62-Jährige.

Hospizteam der Diakonie

Rottensteiner ist Teil des Hospizteams Himmelberg der Diakonie, die Freiwillgen teilen sich dort die wichtige Aufgabe, Menschen im Bezirk in ihrer letzten Lebensphase zu begleiten. Wer Hilfe braucht, kann sich ganz informell dort melden, geholfen wird jeder und jedem, die oder der es braucht. Die Pensionistin liebt ihre Arbeit und denkt nicht daran, damit aufzuhören. "Ich werde so lange helfen, wie ich kann!"